Omars Vorstellungen sollten keine Überraschung mehr sein. Sehr wohl überrascht aber, dass viele Demokraten noch immer eine Entschuldigung von ihr einfordern. Warum glauben sie, dass die dritte Entschuldigung etwas ändern würde?
Denn das würde sie nicht. Omar spricht für das Wählersegment amerikanischer Progressiver, die mit ihr einer Meinung sind, dass Israel und dessen Unterstützer der US-Außenpolitik schaden. Auf der Tagung der Demokratischen Sozialisten Amerikas 2017 skandierten die Delegierten ‚From the river to the sea, Palestine will be free‘, nachdem sie eine Resolution für die Unterstützung der Israel-Boykottbewegung BDS verabschiedet hatten. Oder denken Sie an die widerwärtigen Aussagen der ursprünglichen Organisatorinnen des Frauenmarschs 2017. Viel zu oft ist progressiv zu sein gleichbedeutend mit der Ablehnung Israels. (…)
In politischer Hinsicht stellt Omar die größte Herausforderung für ihre Demokratischen Parteikollegen dar. Die Sprecherin des Hauses Nancy Pelosi bemühte sich darum, Omar als Beispiel für eine Partei zu fördern, die Amerika in all seiner Diversität zeige, und hat unlängst mit Omar und anderen weiblichen Kongressabgeordneten für das Cover des Rolling Stone posiert. Gleichzeitig haben Pelosi und andere Führer der Demokraten Omars Aussagen verurteilt, und am Mittwoch wollen Mitglieder des Repräsentantenhauses über eine neue Resolution abstimmen, die den Antisemitismus anprangern wird. Noch ist nicht klar, ob diese Resolution Omar namentlich verurteilen wird oder ob die Demokraten ihr den Sitz im Ausschuss des Repräsentantenhauses für auswärtige Angelegenheiten entziehen wollen – wie die Republikaner es mit dem Abgeordneten Steve King getan haben, als dessen weißer Nationalismus ihm endlich auf den Kopf gefallen ist.“ (Eli Laker: „Ilhan Omar’s Anti-Israel Nativism Will Haunt Democrats“)