Von Thomas von der Osten-Sacken
Eine Meldung vom heutigen Tag. Die Überschrift lautet: „Russland fliegt neue Luftangriffe von Kriegsflotte aus.“ Dann folgt der Untertitel: Russische Kampfjets sind aufgestiegen, um die Provinzen Idlib und Homs ins Visier zu nehmen. Auch Marschflugkörper sind im Einsatz. Der Luftschlag richtet sich gegen die Terrormiliz IS. Seit Tagen nun haben die Russen eine verheerende Offensive in Syrien angekündigt. Das ist richtig. Nur richtet diese Offensive sich gegen syrische Rebellen in Aleppo, Idlib und Homs und keineswegs gegen den islamischen Staat. Sie wird flankiert von Fassbomben-Angriffen der syrischen Luftwaffe: Ziel ist es, jeden Widerstand in Aleppo zu brechen.
Mit dem islamischen Staat hat das alles nichts zu tun. Auch wird im Hauptartikel der IS dann mit keinem Wort erwähnt. Alle bisherigen Angriffe heute fanden in Gebieten statt, in denen der IS nicht einmal präsent ist. In Wirklichkeit haben nämlich seit dem 1. Oktober
„nearly all Russian air strikes have targeted rebel opposition groups. Most of Russia’s strikes have focused on the city of Aleppo and neighboring Idlib, according to the map. Both cities are key battlegrounds in the ongoing fight between Assad and the various Syrian rebel groups.”
Der Luftschlag richtet sich also einmal mehr nicht gegen den IS. Er richtet sich vor allem gegen syrische Zivilisten. Aber wer die Welt liest, glaubt Russland beteilige sich am Kampf gegen die jihadistische Terrormiliz. Das Gegenteil aber ist der Fall.