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Wenn Propaganda sich ad absurdum führt

Sehr geehrte Presse-Redaktion,

in seinem Gastkommentar spricht Raed Sabbah vom Gazastreifen als „der am dichtest besiedelten Gegend der Welt“. Bei dieser Behauptung handelt es sich um ein klassisches Beispiel palästinensischer Propaganda: sie klingt sehr dramatisch, ist aber, wie man mühelos binnen weniger Minuten feststellen kann, einfach falsch. In Wahrheit ist der Gazastreifen mit rund 5000 Einwohnern pro Quadratkilometer nur ein wenig dichter besiedelt als Wien oder München, und deutlich weniger dicht als etwa Hongkong (6396 Ew/km2), Singapur (7126 Ew/km2 oder Monaco (17.889 Ew/km2). Anstatt mich mit den anderen Unwahrheiten auseinanderzusetzen, die Sabbah in seinen Kommentar verpackt hat (Israel überrasche Gaza „regelmäßig“ mit „neuen Angriffen“, die Hamas habe sich von der Ermordung der drei entführten Israelis distanziert, Israels Handlungen seien „eklatant unverhältnismäßig“, Israel habe „mit den Angriffen begonnen“ usw.), sei mir der Hinweis gestattet, dass die maßlos überzogene Rhetorik der Vorwürfe gegen Israel Sabbahs eigene Propaganda ad absurdum führt.

Denn würde Israels Armee tatsächlich so rücksichtslos agieren, wie er es behauptet, und hätte sie wirklich „halb Gaza … in Schutt und Asche (ge)legt“, wie wäre dann zu erklären, dass nicht bereits Zigtausende Opfer unter der Zivilbevölkerung zu beklagen sind? Nach über zwei Wochen intensiver Kämpfe ist laut palästinensischen Angaben von rund 750 Opfern die Rede; eine Zahl, die auch alle getöteten Terroristen von Hamas & Co. beinhaltet. Bei allem Bedauern der zivilen Opfer, die leider unvermeidbar sind, weil die Hamas sich hinter der Zivilbevölkerung versteckt und diese zur Geisel für ihren Krieg gegen Israel nimmt, machen die Opferzahlen deutlich, dass die israelische Armee eben gerade nicht rücksichtslos „die gesamte Bevölkerung in Gaza“ bekämpft, wie Sabbah behauptet. Sie zeigen vielmehr, wie vergleichsweise zurückhaltend die IDF unter schwierigsten Bedingungen agieren – anders als die Hamas, die mit ihren Raketenangriffen so viele Israelis wie möglich töten und verletzen will und ganz offen den Massenmord an Juden propagiert. Während Israel dem eigenen Selbstverständnis folgend aus guten Gründen nicht so will, wie es könnte, kann die Hamas glücklicherweise nicht so, wie sie es am liebsten wollte.

Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)

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