Jubeln die jungen Juden an der Westmauer in Jerusalem tatsächlich über den Brand auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee, wie Daniel Bax und andere behaupteten?
Alex Feuerherdt, Welt
Es sind Bilder, die verstören und empören, sie zeigen einen Kontrast, der gewaltig ist: Während oben auf dem Tempelberg in Jerusalem die Al-Aksa-Moschee in Flammen zu stehen scheint, singen, hüpfen und tanzen unten an der Klagemauer einige Hundert Juden, manche von ihnen schwenken Israelflaggen. Es sieht so aus, als feierten sie den Brand, zumal sie in die Richtung des Feuers zu blicken scheinen.
Doch kann das wirklich sein? Freuen sich hier tatsächlich Juden überschwänglich darüber, dass eine heilige Stätte der Muslime niederbrennt? Sind sie womöglich aus diesem Anlass an der Klagemauer zusammengekommen? Haben sie gar etwas mit dem Feuer zu tun? (…)
Das Video wurde rasch vieltausendfach geteilt und mit drastischen Worten oder Analogien versehen. „Kristallnacht“, „vergasen“ und „Modern day Nazis“ war beispielsweise zu lesen, ein ehemaliger Redakteur der „taz“ twitterte wütend: „Faschisten bejubeln den Brand eines islamischen Heiligtums. (…) Vor allem jene, die Juden im Allgemeinen und Israelis im Besonderen ohnehin alles Schlechte zutrauen, hegten keine Zweifel daran, dass die Bilder etwas außerordentlich Verwerfliches und Skandalöses zeigen.
Dabei genügt schon eine kurze Internetrecherche, um herauszufinden, dass sich die Wirklichkeit etwas anders darstellt.“
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