Die sich häufenden Skandale bei bei Fernseh- und Nachrichtensendern sind keine Einzelfälle, sondern zeigen ein grundsätzliches Problem auf.
Alex Feurherdt, Jungle World
Im Juli 2014, während des Gaza-Kriegs, zogen Hunderte Teilnehmer einer israelfeindlichen Demonstration in Essen nach dem Ende der Versammlung zu einer proisraelischen Kundgebung. Dort brüllten sie antisemitische Parolen und warfen mit Flaschen. Ein Video zeigt den Mob auf dem Weg dorthin, man sieht unter anderem einen Mann, der in die Kamera sagt:
„Hier ist ’ne jüdische Demo. Ich kann nicht mehr, ey. Es ist nicht gut, wenn hier Stress passiert, aber die Juden wollen Stress.“
Dieser Mann ist der Rapper Sinan Farhangmehr, besser bekannt als Sinan-G. Auf Instagram posiert er mit einem Kettenanhänger und einem T-Shirt mit dem Logo der islamistischen und antisemitischen Terrororganisation Hizbollah.
Um derlei herauszufinden, muss man nicht lange recherchieren. Aber beim ZDF haben sie entweder nicht so genau hingeschaut, bevor sie Farhangmehr für die Doku „Was ist deutsch?“ engagierten, in der sechs Menschen ihre Migrationsgeschichte erzählen. Oder der Sender hat, was noch schlimmer wäre, mit den antisemitischen Umtrieben seines Protagonisten kein Problem.
Gleiches gilt für die Künstlerin Yasmin Ayhan alias Yasmin Poesy, die zum Autorenteam einer für das ZDF produzierten Sitcom gehört.
Weiterlesen in der Jungle World: „Öffentlich-rechtlicher Judenhass“
Seit diesen Jahr wissen wir mit Gewissheit: Das @ZDF geht gerne auf Tuchfühlung mit Antisemiten, Islamisten und/oder ihren Sympathisanten. Nach Nemi El Hassan und Yasmin Ayhan, bekommt nun der Rapper Sinan G seine Plattform im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. https://t.co/fVtSTVocAa
— Ben Salomo (@Ben_Salomo) December 2, 2021
Auch seine lautstarke Teilnahme an antisemitischen und israelfeindlichen Hass-Kundgebungen, wie in Essen 2014, scheint für das ZDF kein Grund zur Sorge zu sein.
— Ben Salomo (@Ben_Salomo) December 2, 2021
Quelle: https://t.co/KW26amHBp3
Ist Antisemitismus und Islamismus für das ZDF etwa doch eine legitime Meinung?
Das sind ja schöne Rolemodels, die das @ZDF da präsentiert: nicht nur antisemitisch und Hisbollahfans – sondern auch homophob. https://t.co/hxPOoB9mtl
— Mena-Watch (@MENA_WATCH) December 3, 2021
Nicht das erste Mal, dass es zum Schulterschluss zwischen einerseits antirassistischen und andererseits islamistischen und antisemitischen Akteuren kommt. Sinan G war, ebenso wie Manuellsen, auch schon auf dem Hanau-Song drauf. https://t.co/4OzqrkdW6v
— Jan A. Karon (@jannibal_) December 2, 2021