Während selbst die linke israelische Haaretz den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde für seine Gesprächsverweigerung kritisiert, veröffentlicht die NYT eine Eloge auf seine angeblichen Friedensbemühungen.
Ira Stoll, The Algemeiner
Die New York Times wird dafür kritisiert, dass sie den Vorsitzenden der “Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO) Mahmud Abbas unzutreffender Weise als Friedensstifter dargestellt hat. „Seit er die palästinensische nationale Bewegung anführt, hat Mahmud Abbas sich der Gewalt widersetzt und Verhandlungen mit Israel befürwortet“, schrieb die NYT in einem Artikel und einem Tweet auf ihrem Twitter-Account, der zwei Millionen Anhänger hat.
Der Satz, der bis jetzt nicht korrigiert wurde, wurde von Kritikern belächelt. Clifford May, ehemals Journalist der New York Times und heute Präsident der Foundation for Defense of Democracies, schrieb: „Die Voreingenommenheit der NYT gegenüber Israel ist in diesem ‚Nachrichten‘-Artikel offensichtlich. Am deutlichsten in dem Satz: ‚Abbas hat sich der Gewalt widersetzt und Verhandlungen mit Israel befürwortet‘. In Wahrheit zahlt er Terroristen sogenannte Märtyrerenten. Und es ist ein Jahrzehnt her, dass er mit Israelis verhandelt hat.“
Für das Committee for Accuracy in Middle East Reporting and Analysis (CAMERA) bezeichnete Gilead Ini die Behauptung der New York Times als „offenkundig unwahr“. (…) „Die Weigerung des Artikels, ehrlich mit dem palästinensischen Terrorismus umzugehen, folgt einem dauerhaften Muster der Zeitung“, sagte CAMERA.
Die Behauptung, Abbas habe „Verhandlungen mit Israel unterstützt“, ist irreführend. Wenn Sie mir glauben wollen, werfen Sie einen Blick in die Haaretz. Die weit links stehende israelische Zeitung, die von der New York Times gern zitiert wird, betitelte kürzlich einen Beitrag von Bishara Bahba mit den Worten: „Die palästinensische Weigerung, mit Israel und Trump zu verhandeln, ist ein törichter und verhängnisvoller Fehler“.
Was die Autoren der Haaretz-Schlagzeile anerkennen, der Artikel der New York Times seinen Lesern aber verschweigt, ist die Tatsache, dass Abbas zwar immer wieder behauptet, eine Verhandlungslösung unterstützen zu wollen, dass er aber wiederholt Angebote zur Wiederaufnahme von Verhandlungen abgelehnt und immer wieder das Erzielen einer Einigung vereitelt hat.
‘Blatant’ Bias in ‘Patently Untrue’ New York Times Article About Mahmoud Abbas