Für die Palästinenser ist Weihnachten alljährlich eine Gelegenheit, ihre Anliegen ins Licht zu rücken. Und niemandem scheint aufzufallen, dass man da zwei widersprüchliche Botschaften verbreitet.
Die Weihnachtszeit – das war über viele, viele Jahre bei mir mit gemischten Gefühlen verbunden. Denn als Radio- und Fernsehkorrespondent in Israel und den Palästinensergebieten durfte oder musste ich da immer die klassische Geschichte liefern: „Weihnachten in Bethlehem“, „Weihnachten im Heiligen Land“.
Klar, hier hat sich die Weihnachtsgeschichte ja zugetragen, das Publikum wollte das, die Redaktionen wollten das, auch wenn es irgendwie immer das Gleiche war. Immer das Gleiche, wohl auch deswegen, weil ich immer das Gefühl hatte: es gibt gewisse falsche Vorstellungen, naive Vorstellungen, die man halt jedes Mal aufs Neue korrigieren muss. (…)
Bei den üblichen Weihnachtsgeschichten aus Bethlehem gab und gibt es natürlich immer auch die politische Komponente. Für die palästinensische Führung ist das jedes Jahr eine Gelegenheit, ihre Anliegen ins Licht zu rücken, palästinensische Flaggen, Politiker, nationalistische Parolen.