Die Isalmische Republik Iran, die die Hamas mit Raketen beliefert, ist erzürnt darüber, dass Österreichs Kanzler Sebastian Kurz aus Solidarität die Israelflagge auf dem Bundeskanzleramt hissen ließ.
Christian Ultsch, Die Presse
Der Termin war fixiert: Um 11 Uhr hätte Irans Außenminister am Samstag am Minoritenplatz mit seinem österreichischen Amtskollegen, Alexander Schallenberg, zusammentreffen sollen. Doch Javad Zarif sagte sein Wien-Wochenende ab. Ihm missfiel, dass sowohl das österreichische Bundeskanzleramt als auch das Außenministerium am Freitag für einen Tag die israelische Flagge gehisst hatten. Die Solidaritätsaktion mit Israel löste heftige Reaktionen in der islamischen Republik aus.
Auch Irans Vize-Außenminister Abbas Araghchi, der in Wien seit Wochen über die Wiederbelebung des Atomabkommens verhandelt, meldete sich auf Twitter zu Wort: Österreich sei bisher ein großartiger Gastgeber der Verhandlungen gewesen. Doch es sei „schockierend und schmerzhaft, die Fahne eines Besatzungsregimes, das innerhalb weniger Tage zig unschuldige Zivilisten, inklusive vieler Kinder getötet hat, auf Regierungsgebäuden in Wien zu sehen“, schrieb Araghchi. „Wir stehen hinter Palästina“. Israel gilt als der Erzfeind der Islamischen Republik.
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