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WDR: Kopftuch-Doku mit Islamistin

Im WDR wurde ein Ehemalige Funktionärin der Muslimbrüder als ganz normale Muslima präsentiert
Im WDR wurde ein Ehemalige Funktionärin der Muslimbrüder als ganz normale Muslima präsentiert (© Imago Images / Michael Gstettenbauer)

Der WDR präsentiert in einer Dokumentation über Kopftuchträgerinnen auch eine ehemalige Funktionärin einer der Muslimbruderschaft nahestehenden Organisation, ohne das dies den Zusehern mitgeteilt werden würde.

Frederik Schindler, Die Welt

Derr Westdeutsche Rundfunk strahlte im März dieses Jahres eine 75-minütige Fernsehdokumentation aus, in der fünf muslimische Kopftuchträgerinnen begleitet werden. In dem sehenswerten Film „Mein Kopf. Mein Tuch“ sprechen die Frauen etwa darüber, dass sie sich für ihre Entscheidung, das Kopftuch zu tragen, nicht ständig rechtfertigen möchten. Die in der Doku gezeigten Frauen eint laut WDR „die Überzeugung, dass sich Vorurteile abbauen lassen durch Dialog, Offenheit und Engagement“.

Unter den Porträtierten ist auch Houaida Taraji, die als Frauenärztin in Nordrhein-Westfalen eine eigene Praxis führt. Noch immer können sich viele Menschen in Deutschland nicht vorstellen, dass Kopftuchträgerinnen auch Ärztinnen sind. Deshalb ist es grundsätzlich eine gute Idee, die Zuschauer mit solchen Vorurteilen zu konfrontieren. Houaida Taraji ist dafür allerdings eindeutig die falsche Protagonistin.

Denn was im Film verschwiegen wird, ist die langjährige Funktionärstätigkeit der 55-Jährigen für die Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG), die bis 2018 Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) hieß. Dieser Verein gilt laut aktuellem Verfassungsschutzbericht als „die zentrale Organisation der Muslimbruderschaft in Deutschland“. Dies impliziere, dass er ein auf der Scharia basierendes gesellschaftliches und politisches System errichten wolle, heißt es weiter. Taraji war laut eigener Darstellung von 2006 bis 2010 Vizepräsidentin und laut Vereinsregister des Amtsgerichts Kölns zwischen 2015 und 2018 Vorstandsmitglied des Vereins. Sie ist außerdem Vorstandsmitglied im Zentralrat der Muslime.

Weiterlesen in der Welt: „Der WDR darf islamistische Funktionäre nicht als normale Muslime darstellen

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