Latest News

World Central Kitchen entlässt jeden achten Mitarbeiter in Gaza wegen Terror-Verbindungen

World Central Kitchen entlässt 62 Mitarbeiter in Gaza wegen Terror-Verbindungen
World Central Kitchen entlässt 62 Mitarbeiter in Gaza wegen Terror-Verbindungen (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Die Entlassungen erfolgten eine Woche nachdem israelische Streitkräfte einen Mitarbeiter der Wohltätigkeitsorganisation getötet hatten, der an dem von der Hamas angeführten Massaker vom 7. Oktober 2023 beteiligt war.

Die NGO World Central Kitchen (WCK) entließ 62 ihrer lokalen Mitarbeiter im Gazastreifen, das sind mehr als zehn Prozent der Belegschaft, nachdem Israel ihnen Verbindungen zu terroristischen Gruppen vorgeworfen hatte. In einer internen Mitteilung bestätigte WCK, dass es »Änderungen vorgenommen« habe, nachdem Jerusalem eine Untersuchung seiner Einstellungspraktiken im Gazastreifen gefordert hatte.

Ein WCK-Sprecher bestätigte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass 62 der rund 500 Mitarbeiter, die im Gazastreifen tätig sind, worden seien, um »unser Team und unsere Arbeit zu schützen«. In der internen Mitteilung wurde darauf hingewiesen, dass die Entscheidung »nicht als Schlussfolgerung von WCK verstanden werden sollte«, besagte Personen stünden mit dem Terrorismus in Verbindung. Die israelischen Streitkräfte hätten ihre Erkenntnisse nicht mit der NGO geteilt, heißt es in der Erklärung, weswegen »wir nicht wissen, auf welcher Grundlage Israel beschlossen hat, diese Personen [als Terroristen] zu melden«.

Ein israelischer Sicherheitsbeamter sagte, eine Sicherheitsüberprüfung habe ergeben, dass 62 WCK-Mitarbeiter »Mitgliedschaften und direkte Verbindungen« zu terroristischen Gruppen hätten. »Daraufhin forderten hochrangige israelische Beamte die Organisation auf, die Beschäftigung dieser Mitarbeiter zu beenden«, bestätigte der Beamte gegenüber Reuters.

Israelischer Angriff

Die Entlassungen erfolgten kurz nachdem die israelische Luftwaffe am 30. November den Terroristen Ahed Azmi Qadi getötet hatte, der an dem von der Hamas angeführten Massaker vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen war. Qadi war bei World Central Kitchen angestellt, fuhr jedoch zum Zeitpunkt des Angriffs ein nicht gekennzeichnetes Fahrzeug und befand sich nicht auf einer ausgewiesenen Hilfsroute.

Unmittelbar nach dem Luftangriff bestritt WCK, Kenntnis davon zu haben, dass einer der Fahrzeuginsassen mit den Anschlägen vom 7. Oktober in Verbindung stand, und kündigte aufgrund des Vorfalls eine Unterbrechung seiner Einsätze im Gazastreifen an. »Wir sind untröstlich, mitteilen zu müssen, dass ein Fahrzeug mit Kollegen von World Central Kitchen von einem israelischen Luftangriff in Gaza getroffen wurde. Derzeit arbeiten wir mit unvollständigen Informationen und suchen dringend nach weiteren Details«, schrieb die in Washington ansässige NGO am 7. Oktober.

Bereits am 1. April war es zu einem Fehler bei einem israelischen Luftangriff gekommen, als dabei versehentlich ein World-Central-Kitchen-Konvoi getroffen wurde, wobei sieben Mitarbeiter der NGO getötet wurden. Einen Tag später veröffentlichte Israel die Ergebnisse seiner Untersuchung, die zu dem Schluss kam, dass »der Vorfall nicht hätte stattfinden dürfen. Jene, die den Angriff genehmigten, waren davon überzeugt, bewaffnete Hamas-Agenten und keine WCK-Mitarbeiter ins Visier genommen zu haben. Der Angriff auf die Hilfsfahrzeuge ist ein schwerwiegender Fehler, der auf einer falschen Identifizierung, auf Fehlern bei der Entscheidungsfindung sowie auf einem Angriff beruht, der nicht den Standardarbeitsanweisungen entsprach.«

Ein daraufhin erstellter Prüfbericht der australischen Regierung bestätigte den Wahrheitsgehalt der israelischen Untersuchung und die professionelle Reaktion des israelischen Militärs. Der als Sonderberater der australischen Regierung tätige Mark Binskin bestätigte, dass der Angriff auf den WCK-Konvoi »das Ergebnis eines schwerwiegenden Fehlers in den Zielverfahren war«. Der ehemalige australische Verteidigungsminister, der früher selbst der Luftwaffe angehörte, hielt damals fest, dass Israel nicht nur eine professionelle und glaubwürdige Untersuchung durchgeführt hat, sondern dies auch noch in einem Zeitrahmen, wie man ihn von keinem anderen Land kennt.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!