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Wasserversorgung im Irak: Die kommende Katastrophe

Wasserversorgung im Irak: Die kommende Katastrophe„Idyllischer könnte das Panorama nicht sein – wären da nicht die Wasserflaschen, die toten Fische, verrottete Windeln und Plastiktüten, die kilometerlang an den Ufern liegen. Zudem fließen stinkende Abwässer aus den Kanälen Basras in den Strom. Einst haben sie der Stadt im Süden des Iraks den Ruf als Venedig des Ostens eingebracht. Jetzt sind sie schlammige Kloaken. Und die sind ein riesiges Problem für die Bevölkerung.

‚An einem Tag kamen hier plötzlich 500 Patienten in die Notaufnahme‘, erinnert sich Najim al-Musawi. Er ist Arzt am Sadr-Hospital, dem zweitgrößten Krankenhaus in Basra. ‚Sie hatten Durchfall, Fieber, Magenkrämpfe, viele mussten sich übergeben‘, sagt er. Mittlerweile habe sich die Patientenzahl auf 60 pro Tag stabilisiert. Es ist das verunreinigte Wasser des Schatt al-Arab, das sie krank macht. Es wird in das Trinkwassersystem eingespeist, seit Juli wurden über 120.000 Menschen Opfer der Keime. (…)

‚An einem Tag kamen hier plötzlich 500 Patienten in die Notaufnahme‘, erinnert sich Najim al-Musawi. Er ist Arzt am Sadr-Hospital, dem zweitgrößten Krankenhaus in Basra. ‚Sie hatten Durchfall, Fieber, Magenkrämpfe, viele mussten sich übergeben‘, sagt er. Mittlerweile habe sich die Patientenzahl auf 60 pro Tag stabilisiert. Es ist das verunreinigte Wasser des Schatt al-Arab, das sie krank macht. Es wird in das Trinkwassersystem eingespeist, seit Juli wurden über 120.000 Menschen Opfer der Keime.

Die Behörden von Basra haben mittlerweile umgestellt und zapfen einen anderen Fluss für das Trinkwasser an. ‚Aber dieser reicht bei Weitem nicht aus, um den Bedarf der wachsenden Bevölkerung zu decken‘, sagt al-Hassan. Er ist sehr besorgt. ‚Spätestens im nächsten Sommer wird es eine weitaus größere Katastrophe geben.‘ Schließlich bräuchten nicht nur die Menschen Wasser, sondern auch die Ölindustrie, die Chemiefabriken und die Landwirtschaft.

Die Schuld an der schlechten Wasserqualität sieht der Professor auch im Ausland. Euphrat und Tigris führten immer weniger Wasser, vor allem die Türkei halte mit Dämmen immer mehr Wasser zurück. So würden die Giftstoffe im Wasser sehr hoch konzentriert. ‚Das Problem kann nur auf internationaler Ebene mit der Türkei gelöst werden‘, sagt er. Aber natürlich sei die Untätigkeit und Ignoranz der Regionalregierung von Basra auch unglaublich.“ (Alfred Hackensberger: „Im nächsten Sommer wird es eine weitaus größere Katastrophe geben“)

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