Der „Deal des Jahrhunderts“ genannte Friedensplan von US-Präsident Donald Trump „wird nicht durchkommen“, erklärte die Fatah-Partei von Mahmud Abbas und forderte die Palästinenser auf, „Palästina mit ihrem Blut und ihrer Seele zu verteidigen“.
Nach der Präsentation von Donald Trumps Friedensplan erklärte Mahmud Abbas nicht nur, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) alle Beziehungen zu Israel abbrechen und das Land nicht als jüdischen Staat anerkennen werde – er lud auch die Hamas und den Palästinensischen Jihad zu einem Treffen ein und forderte alle Fraktionen auf, sich im Widerstand gegen den als „Deal des Jahrhunderts“ bekannten Friedensplan zu vereinen.
Bündnis mit der Hamas
Dieser Forderung wurde durch eine Karikatur Nachdruck verliehen, die auf der offiziellen Facebookseite der Fatah-Partei von Mahmud Abbas gepostet wurde. Die Karikatur zeigt den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, wie er mit Ismail Haniyeh, dem Vorsitzenden des Politbüros der Hamas, Khaled Al-Batsh, dem Führer des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ), und anderen arabischen Politikern eine Menschenkette bildet, um Palästina und den Felsendom in Jerusalem zu schützen.
Während sich unter dem Bild der Text findet: „Nein zur [israelischen] Annexion des Jordantals. Jerusalem ist die Hauptstadt Palästinas. Nieder mit dem Deal des Jahrhunderts“, illustriert die Karikatur, was Abbas und seine Fatah als vor Trump zu schützendes Gut verstehen: Israel ist auf der Karte nicht zu finden, stattdessen ist das gesamte Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer als Palästina bezeichnet.
Auch die offizielle Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde Al-Hayat Al-Jadida machte Stimmung für einen gemeinsamen Kampf von Fatah und Hamas gegen Trumps Friedensplan. So druckte sie eine Karikatur, auf der ein – durch den Bart ersichtlicher – Hamas-Anhänger und ein Parteigänger der Fatah zu sehen sind, die zuerst getrennt und dann einander umarmend, ihre Fäuste recken und rufen: „Nieder mit dem Deal des Jahrhunderts!“
Diese Zeichnungen war nicht die einzigen Veröffentlichungen, mit denen die Fatah ihre Missbilligung des trumpschen Friedensplans deutlich machen und zum Kampf gegen ihn aufrufen wollte. Ein Bild, das am 30. Januar auf ihrer offiziellen Facebook-Seite gepostet wurde, zeigt die al-Aqsa-Moschee zusammen mit dem Text: „Nieder mit dem Deal des Jahrhunderts. Palästina ist kein Heimatland, das verkauft und gekauft wird, sondern vielmehr ein Teil des Korans, das wir mit [unserem] Blut und unseren Seelen verteidigen werden“.
Von Jordan bis zum Mittelmeer
Auch ihre Forderung, dass Palästina das gesamte derzeitige Israel sowie das Westjordanland und den Gazastreifen einschließen müsse, bekräftigte die Fatah in weiteren Darstellungen.
So wurde am selben Tag eine Karikatur auf der Fatah-Seite veröffentlicht, die einen Mann zeigt, der eine Keffiyeh – ein Palästinensertuch – trägt und mit gekreuzten Armen auf dem Rücken liegt. Dabei bildet sein Körper die Umrisse des gesamten Gebiets, auf dem sich Israel und die palästinensischen Territorien befinden. Die damit illustrierte Forderung nach einem Staat nicht neben, sondern anstelle von Israel wird explizit gemacht durch die Worte: „Vom [Mittel-]Meer bis zum [Jordan-]Fluss“.
Die Beine des Mannes sind ebenfalls gekreuzt, die Sohle einer seiner Sandalen ist zu sehen, auf der „Deal des Jahrhunderts“ geschrieben steht. Die Darstellung der Schuhsohle gilt in der arabischen Kultur als grobe Beleidigung.
Und wie so oft wurden auch palästinensische Kinder in die Propaganda gegen Israel einbezogen: „Schülerinnen und Schüler drücken auf der Straße die Ablehnung des Deals des Jahrhunderts aus. Lang lebe Palästina“, heißt es unter einem Bild, das ebenfalls auf der Fatah-Facebookseite publiziert wurde. Auf dem dazugehörigen Foto mussten Schulkinder die Umrisse dessen darstellen, was von der Fatah als eben jenes Palästina angesehen wird.
Israel sucht man erneut vergeblich, das dargestellte Palästina reicht vom Jordan bis zum Mittelmeer – in seiner Mitte eine bedeutungsvoll aufgepflanzte Flagge in den Farben der Palästinensischen Autonomiebehörde jenes Mahmud Abbas, der hierzulande immer noch als moderater Friedenspartner gilt, ganz egal wie sehr er auch gegen Israel hetzen und sich in antisemitischen Ressentiments ergehen mag.