Was wirklich in der Al-Aqsa-Moschee geschehen ist

Betende vor der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem am 9. April 2023. (© imago images/APAimages)
Betende vor der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem am 9. April 2023. (© imago images/APAimages)

Israel sorgt für den freien Zugang zu den heiligen Stätten in Jerusalem. Entweiht wurde die Moschee von palästinensischen Gewalttätern.

Bassam Tawil

Seit Beginn des heiligen islamischen Fastenmonats Ramadan am 22. März haben die israelischen Behörden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um muslimischen Gläubigen freien Zugang zum Gelände der Al-Aqsa-Moschee, auch bekannt als Tempelberg oder Haram al-Sharif (Edles Heiligtum), in Jerusalem zu ermöglichen.

Zu den Maßnahmen gehören die Bereitstellung kostenloser Shuttle-Dienste für die Gläubigen sowie die Sperrung mehrerer Hauptstraßen in Jerusalem für den Verkehr, damit die Muslime die Stadt ohne Verzögerung betreten und verlassen können.

So konnten in den ersten beiden Wochen des Ramadans Zehntausende von Muslimen aus Israel und dem Westjordanland an den Gebeten in der Moschee teilnehmen, vor allem an den Freitagen. Bis eine Gruppe extremistischer Muslime beschloss, das Gelände der Al-Aqsa-Moschee in einen Schauplatz der Anarchie und Gesetzlosigkeit zu verwandeln, die Heiligkeit der Stätte zu verletzen und das Leben der verbliebenen friedlichen Gläubigen zu gefährden, die nur zum Beten gekommen waren, nicht aber, um sich an Gewalttaten zu beteiligen.

Diese Extremisten, von denen einige Masken trugen, waren offenbar nicht zum Beten gekommen. Sie kamen, wie es scheint, um zu randalieren und Unruhe zu stiften. Sie kamen mit Steinen, Feuerwerkskörpern, Holzbrettern und Eisenstangen. Das ist nicht, was muslimische Gläubige normalerweise in eine Moschee mitbringen. Sie hinderten die Gläubigen daran, die Moschee zu verlassen. Ihre Absicht war es allem Anschein nach, einen gewalttätigen Aufstand gegen jüdische Besucher und die Polizei zu veranstalten. Darüber hinaus entweihten sie die Moschee, auch, indem sie sich unter anderem mit Eisenstangen und Möbeln in der Moschee verbarrikadierten.

Als die israelische Polizei die Unruhestifter vertrieb, wurde Israel von mehreren Ländern sowie von vielen westlichen Medien an den Pranger gestellt, weil es »friedliche Gläubige angegriffen« und seine Truppen zum »Sturm« auf eine der heiligsten Stätten des Islams geschickt habe.

Freier Zugang

Ironischerweise wird Israel beschuldigt, den Muslimen den Zugang zur Moschee zu »erschweren«, und das zu einer Zeit, in der – dank Israels Hunderter kostenloser Busse, die Muslime während des Ramadans aus ganz Israel nach Jerusalem bringen – eine Rekordanzahl von 200.000 Gläubigen das jüngste Freitagsgebet besuchte. Die Zahl der Muslime, welche die Gebete an anderen Tagen des Jahres besuchen, ist immer viel kleiner.

Wenn die israelischen Behörden die Ankunft der Gläubigen in der Al-Aqsa-Moschee »behindern«, wie können dann seit Beginn des Ramadans bis zu 200.000 Gläubige das Gelände erreichen? Diese Zahl stammt nicht von den israelischen Behörden, sondern von der jordanisch kontrollierten islamischen Waqf-Abteilung, welche die heiligen Stätten des Islams in Jerusalem überwacht. Am 31. März gab die Behörde beispielsweise bekannt, dass 250.000 Gläubige am Freitagsgebet in der Al-Aqsa-Moschee teilgenommen haben, eine nicht ungewöhnliche Zahl während des Ramadans. (…)

Die jüngsten Spannungen begannen, als sich die paar hundert Extremisten nach dem Abendgebet in der Al-Aqsa-Moschee verbarrikadiert hatten. Die Anstifter behaupteten, sie hätten beschlossen, die Nacht in der Moschee zu verbringen, um Juden daran zu hindern, die Moschee zu »stürmen«. Diese Behauptung war völlig falsch: Kein Jude hatte die Absicht, einen Fuß in die Moschee zu setzen. Nicht zum ersten Mal wird diese Lüge benutzt, um zu Gewalt gegen Israel und Juden aufzurufen. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass sich eine relativ kleine Gruppe gewalttätiger Extremisten während des Ramadans in der Moschee verbarrikadiert hat. (…)

Es gibt kein Gesetz, das es Nicht-Muslimen, einschließlich Juden, verbietet, die Stätte zu besuchen. Tatsächlich haben die islamischen religiösen Autoritäten lange Zeit Nicht-Muslime als Besucher auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee willkommen geheißen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass einige Muslime beschlossen haben, keine Juden auf dem Gelände sehen zu wollen. Das liegt offenbar daran, dass muslimische Führer, darunter auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, ihrem Volk erklärt haben, die Juden hätten kein Recht, diese heilige Stätte des Judentums zu besuchen.

Die »dreckigen Füße« der Juden

Abbas und andere muslimische Persönlichkeiten wie sein Premierminister Mohammad Shtayyeh leugnen weiterhin jede jüdische religiöse und historische Verbindung zu Jerusalem im Besonderen und zu Israel im Allgemeinen, obwohl umfangreiche archäologische und archivarische Beweise das Gegenteil belegen. (…)

Im Jahr 2015 sagte Abbas über den Besuch von Juden auf dem Tempelberg Folgendes:

»Die Al-Aksa-Moschee gehört uns, die Grabeskirche gehört uns. Sie haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu beschmutzen. Wir werden ihnen das nicht erlauben, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Jerusalem zu beschützen. (…) Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde.«

Seit Abbas’ falscher, eigentlich verleumderischer Anschuldigung wurden Dutzende von Juden bei verschiedenen Terroranschlägen ermordet, darunter Messerstechereien, Rammattacken mit Autos, Schießereien und Bombenanschläge, unter dem Vorwand, die Al-Aqsa-Moschee vor jüdischer »Aggression« zu verteidigen.

Wenn es auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee zu Gewalt kommt, dann geht diese von Muslimen aus, welche die jüdischen Besucher und die sie begleitenden Polizeibeamten verbal und körperlich angreifen. Die Muslime haben sogar Gruppen von Männern und Frauen gebildet, die sich Murabitun (»Verteidiger des Glaubens«) nennen und versuchen, Juden, die den Tempelberg besuchen, zu schikanieren und einzuschüchtern.

Die volle Verantwortung für die jüngsten Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern liegt bei den Muslimen, die den Ramadan gekapert haben, um offensichtlich zu Gewalt aufzurufen und Hass gegen Israel und Juden zu schüren.

Anstatt die gewalttätigen Extremisten für die Schändung der Moschee zu verurteilen, beschuldigen die palästinensischen Führer und ihre Anhänger Israel, sie mit Gewalt aus der Moschee zu vertreiben – obwohl Israel Zehntausenden von Muslimen, die das Gebet verrichten wollten, freien Zugang zu dem Gotteshaus gewährt.

Anstatt die Aufwiegler dafür zu verurteilen, dass sie Steine, Eisenstangen und Feuerwerkskörper in die Moschee gebracht haben, verbreiten palästinensische Führer und einige westliche Medien weiterhin falsche Anschuldigungen und verleumderische Beschuldigungen gegen Israel und die Juden.

Wer entweiht die Moschee?

Diejenigen, welche die Moschee entweihen, sind diejenigen, die sich in der Moschee verstecken und Polizeibeamte mit Feuerwerkskörpern und Steinen angreifen. Entweiht wird die Moschee von denjenigen, die das Innere der Moschee beschädigen, indem sie Feuerwerkskörper als Waffen benutzen. Diejenigen, welche die Moschee entweihen, sind jene Menschen, die nach fast jedem Gebet Fahnen und Banner von Terrorgruppen wie der Hamas hissen und Slogans zur Unterstützung des Terrorismus skandieren. (…)

Mit den jüngsten Spannungen auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee wollen die palästinensischen Extremisten die Welt gegen Israel aufbringen, indem sie es als einen unterdrückerischen Staat darstellen, der keinen Respekt vor den heiligen Stätten des Islams hat. Sie hoffen, Israel in eine militärische Konfrontation mit anderen Arabern und Muslimen hineinzuziehen, insbesondere in den Nachbarländern Syrien und Libanon, von wo aus Palästinenser in den letzten Tagen Raketen auf Israel abgefeuert haben.

Diese Extremisten machen keinen Hehl aus ihrer Zugehörigkeit zur Hamas und anderen, vom Iran unterstützten Terrororganisationen wie der Hisbollah und dem Palästinensischen Islamischen Dschihad. (…)

Die Palästinenser, welche die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem entweihen, werden von den iranischen Mullahs inspiriert und ermutigt. Dem iranischen Regime ist es egal, ob die Moschee von palästinensischen Terroristen verwüstet oder niedergebrannt wird: Es weiß, dass viele in der internationalen Gemeinschaft weiterhin Israel die Schuld geben und diejenigen entlasten werden, die Israel und den Juden den Dschihad (heiligen Krieg) erklären.

Medien im Westen, die Fehlinformationen und Lügen darüber verbreiten, was auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee wirklich vor sich geht, machen sich mitschuldig an diesem Dschihad zur Auslöschung der Juden.

(Auszüge aus dem Text, der auf Englisch vom Gatestone Institute veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)

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