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Was die israelische Strategie gegen den Iran bezweckt

„Welche Strategie verfolgt Israel? Ziel ist es, die verdeckten Operationen des Iran und seiner Verbündeten an die Öffentlichkeit zu bringen. In den letzten zehn Jahren hat Teheran, zusätzlich bestärkt durch das Atom-Abkommens von 2015, seine Waffenlieferungen an die Hisbollah ausgeweitet, Tausende von Beratern zur Unterstützung des syrischen Regimes entsandt und zur Mobilisierung eines Netzwerks von Milizen im Irak beigetragen.

Ein Teil davon wurde zur Bekämpfung von ISIS oder der Feinde von Bashar al-Assad verwendet. Doch mit dem Ende des Krieges gegen ISIS und des Syrien-Konflikts wenden sich diese Gruppen den Gegnern des Iran zu. Teheran ist besessen von der Zerstörung Israels, wie seine häufigen Äußerungen und Militärparaden zeigen. Die Islamische Republik hat im Februar 2018 Drohnen von Syrien nach Israel abgefeuert, im Mai 2018 Raketen und im Januar 2019 eine Rakete. Die Hisbollah droht, dass ihre 150.000 Raketen ganz Israel treffen können.

Die Luftangriffe auf das iranische Proxy-Netzwerk bringen es um seine Anonymität. Es kann sich weder in Villen in Südsyrien verstecken, noch nachts Drohnen abschießen oder ballistische Raketen im Irak horten, wenn es in ständiger Gefahr israelischer Angriffe agiert und mit seines aggressiven und offenen Drohungen zunehmend Fehler macht. Der Iran ist es gewohnt, ein doppeltes Spiel mit Gemäßigten und Hardlinern zu spielen – und seinen lächelnden Außenminister zum jüngsten G7 Gipfel zu schicken, während er sich zugleich der Drohnen-Technologie seiner Verbündeten rühmt, die Saudi-Arabien angreifen.

Die israelischen Luftangriffe passen gut zu der von Washington geführten Kampagne des ‚maximalen Drucks‘. Der Iran sieht sich nun zwei Fronten gegenüber, den Sanktionen und den Angriffen, die gemeinsam seine regionale Strategie zunichtemachen sollen. Teheran soll dazu gezwungen werden, bei seinen sonst so kalkulierten Reaktionen einen Fehler zu machen. (…)

Der Iran will vor allem seine regionale Macht bewahren, die sich auf Stellvertreter und Verbündete stützt, die oft Angehörige der schiitischen Konfession sind. Sein langfristiges Ziel ist es, die Hisbollah und seine schiitischen paramilitärischen Verbündeten im Irak vermehrt in Regierungspositionen zu befördern und ihre parallelstaatlichen Strukturen aus bewaffneten Kämpfern und Stützpunkten aufzubauen. Ein Krieg mit den USA oder Israel oder eine direkte Konfrontation mit Saudi-Arabien – im Gegensatz zur momentanen Verwendung von Stellverterern wie den Houthis, der Hisbollah und dem Islamischen Dschihad im Gazastreifen – liegt nicht in Teherans Interesse.

Dies ist die strategische Berechnung, die Israels Handeln zugrunde liegt, dessen Möglichkeiten aber begrenzt sind. Eine Strategie der städnigen Luftschläge gegen iranischen Drohnen und Raketen stellt nur einen Rückschlag für Teheran dar. Wenn der Iran nicht auf einen größeren Konflikt mit Israel setzt, wird er seine schleichende Annexion der Nachbarstaaten fortsetzen.“ (Seth J. Frantzman, National Review: „Israel’s Strategy against Tehran: Revealing the Iranian Threat“)

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