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Was der Koran wirklich sagt: Mythen und Fakten (Teil 3)

Markus Groß: Was der Koran wirklich sagt – Mythen und Fakten

Im Gespräch mit Maya Zehden beleuchtet der Sprachwissenschaftler Markus Groß die fehlende kritische Islamforschung und den Einfluss islamischer Staaten auf westliche Universitäten.

Das Gespräch zwischen Maya Zehden und Markus Groß beleuchtet kritisch islamische Strömungen in Deutschland, insbesondere die Ahmadiyya-Gemeinde, und widmet sich politischen und theologischen Herausforderungen. Es geht um das Verhältnis von Religion und Staat, um mangelnde kritische Islamforschung und Wissenschaftsfreiheit, um den Einfluss islamischer Staaten auf westliche Universitäten sowie die damit befasste Sprachforschung.

Maya Zehden (MZ): Was unterscheidet die Ahmadiyya von anderen islamischen Gruppen?

Markus Groß (MG): Die Ahmadiyya erkennen den Propheten Mohammed nicht als letzten Propheten an, sondern glauben, dass mit Mirza Ghulam Ahmad ein weiterer Prophet gekommen ist. Das widerspricht dem zentralen Glaubenssatz vieler Muslime, wonach Mohammed das Siegel der Propheten ist. Deshalb gelten Ahmadis in vielen islamischen Ländern als Häretiker oder sogar als Ungläubige. In Ländern wie Pakistan sind sie massivem staatlichen und gesellschaftlichen Druck bis hin zur Verfolgung ausgesetzt.

MZ: Warum ist eine kritische Islamforschung in Deutschland so schwierig?

MG: In Deutschland ist das Klima für kritische Forschung zum Islam angespannt, weil jede kritische Aussage schnell als islamfeindlich oder rassistisch gebrandmarkt wird. Viele Universitäten und Institute meiden deshalb Forschungsschwerpunkte, die Konflikte mit islamischen Verbänden oder Aktivisten auslösen könnten. Die Angst vor Protesten, öffentlicher Kritik oder sogar persönlicher Bedrohung hält viele Wissenschaftler zurück. Das behindert eine offene, wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema.

MZ: Was bedeutet »Frérismus« im Zusammenhang mit den Muslimbrüdern?

MG: Der Begriff Frérismus bezieht sich auf eine Strategie der Muslimbrüder, benannt nach dem französischen Politologen Gilles Kepel. Sie treten dabei bewusst moderat, dialogbereit und integriert auf, um in westlichen Gesellschaften Vertrauen zu gewinnen. Doch hinter dieser Fassade steckt oft eine langfristige Agenda, die auf politischen Einfluss und die schrittweise Durchsetzung islamistischer Ziele ausgerichtet ist. Der Frérismus ist somit ein taktisches Mittel, um radikale Inhalte in demokratischen Strukturen zu verbreiten, ohne sofort auf Widerstand zu stoßen.

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