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Warum Venezuelas Airline einen Direktflug nach Syrien anbietet

Venezuelas Präsident Maduro (re.) vor einem Flugzeug der staalichen Fluggesellschaft Conviasa
Venezuelas Präsident Maduro (re.) vor einem Flugzeug der staalichen Fluggesellschaft Conviasa (© Imago Images / Xinhua)

Die einzige Verbindung der staatlichen Fluggesellschaft Venezuelas außerhalb Amerikas führt nach Damaskus, Flugtickets können dafür aber nicht gebucht werden.

Sönke Krüger, Die Welt

Conviasa, die staatliche Airline des Krisenlandes Venezuela, besitzt nur einen einzigen Langstreckenjet, und den setzt sie ab März nonstop auf einer äußerst ungewöhnlichen Transatlantik-Route ein: von Caracas nach Damaskus. Bis zu 15 Stunden braucht der 27 Jahre alte Airbus A340-200 für die 11.500 Kilometer. Es ist die einzige Verbindung der Fluggesellschaft außerhalb Amerikas.

Einmal wöchentlich wird der Flug angeboten, ab 1700 Dollar in der Economyclass. (…) Man fragt sich natürlich: Warum nimmt das von Wirtschaftskrise und politischen Machtkämpfen gebeutelte Venezuela ausgerechnet eine Flugverbindung in das Bürgerkriegsland Syrien auf? Allzu viele Venezolaner, die ihren Urlaub in Syrien verbringen wollen, dürfte es nicht geben. Und auch die Zahl internationaler Jetsetter, die gerne Krisenstaaten bereisen, reicht kaum dafür, um den mit rund 300 Sitzen bestückten Flieger auf dieser Exotenroute Woche für Woche zu füllen. (…)

Experten vermuten jedoch, dass die neue Flugverbindung nicht wegen nennenswerter Passagiernachfrage eingerichtet wird. Sondern weil sich die großen Frachträume des Airbus gut dafür eignen, Waren und Waffen unkontrolliert zwischen den Ländern und Kontinenten zu transportieren. Dafür spricht auch, dass in der Online-Buchungsmaske der Airline Damaskus-Flüge zwar eingegeben werden können, eine Buchung aber nicht möglich ist („Sitzplätze nicht verfügbar“). Das lässt darauf schließen, dass die venezolanischen Behörden kontrollieren, wer an Bord gehen darf.

Die merkwürdigste Flugverbindung der Welt

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