Das Bündnis zwischen Moskau und Teheran wurde in Syrien zementiert, wo beide traditionell hinter dem Assad-Regime, erst unter Hafez al-Assad und später unter seinem Sohn Bashar, gestanden haben. Beide haben Bashar al-Assad gegen eine Vielzahl oppositioneller Kräfte unterstützt, seit der Syrienkonflikt im Sommer 2011 ausbrach. Vier Jahre später, als Assad und die iranischen Kräfte Gefahr liefen, den Krieg zu verlieren, besuchte Qassem Suleimani, der Anführer des zu den Iranischen Revolutionsgarden gehörenden Quds-Brigade, Moskau, um von den Russen mehr Beistand zu erbetteln. Putin stimmte zu. Er hat Russlands Position in Syrien durch den Transfer von Männern und Material und die Einrichtung von Marineinstallationen und Landebahnen massiv ausgeweitet. Seitdem fliegen russische Maschinen zur Unterstützung iranischer Streitkräfte, der Hisbollah und anderer vom Iran unterstützter Bodentruppen Einsätze. Gerüchte über Streitpunkte zwischen Russland und dem Iran zirkulieren weiterhin, doch handelt es sich nicht, wie manche behauptet haben, um eine Zweckehe, sondern um ein strategisches Bündnis, in dem beide Seiten aufeinander angewiesen sind. (…)
Wenn Vladimir Putin den Nahen Osten betrachtet, sieht er ein Szenario wie jenes nach 1973, als Sadat sich den Vereinigten Staaten zuwandte. Die Region ist voller amerikanischer Alliierter, von Israel bis Ägypten, von der Türkei über Saudi-Arabien bis zu den arabischen Staaten am Persischen Golf. (…) Wenn Putin sich die Region anguckt, sieht er nur ein leeres Feld auf dem Brett — den Iran. Ohne den Iran und seine Partner (wie die Hisbollah) gibt es für die Russen schlicht keine Möglichkeit, sich in der Region machtpolitisch zu profilieren und ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Putin darum zu bitten, sich vom Iran abzuwenden, käme der Bitte gleich, er möge sich aus dem Nahen Osten zurückziehen.“ (Lee Smith: „Impossible Dream. Trump won’t be able to talk Putin out of his alliance with Iran“