Seit März hat Syrien seine Haltung den Aktivitäten der IAF in dem Land gegenüber geändert. Statt israelische Luftschläge weiterhin zu ignorieren und sich hinter deren Leugnung durch die Israelis zu verstecken, reagiert es jetzt und versucht, in der Gegend operierende israelische Kampfflieger oder Drohnen abzuschießen. Seitdem wurden Erkundungs- und Streifenflüge der IAF häufig von der syrischen Luftabwehr angegriffen. Israel hat es vermieden, diese Zwischenfälle zu melden, entweder aus diplomatischen oder sicherheitstechnischen Gründen oder weil es auf einen Angriff auf die Luftabwehrstellungen noch nicht vorbereitet war. Doch hat es den Syrern eindeutige Warnungen übermittelt, die in Damaskus offenbar nicht ernst genommen wurden. Als deutlich wurde, dass auch die Iraner Israel nicht ernst nehmen – Teheran scheint unbeeindruckt von der israelischen Warnung, es werde iranische Stützpunkte auf syrischem Boden auf Dauer nicht dulden – konnte Israel es sich nicht länger leisten, den Drohungen keine Taten folgen zu lassen. Am Montag bot sich den israelischen Streitkräften die Gelegenheit, ihre Politik des ‚offenen Himmels’ durchzusetzen und den Iranern zugleich deutlich zu machen, dass die Israelis es mit ihren Drohungen absolut ernst meinen. Also griff Israel nicht nur an, sondern gab den Angriff auch öffentlich bekannt und gab damit die Zweideutigkeit auf, die es dem syrischen Präsidenten Bashar Assad bislang ermöglichte, wirksame Gegenmaßnahmen zu vermeiden. Wer immer das grüne Licht für den Angriff gab, geht vermutlich davon aus, dass die Zerstörung der Luftabwehrstellung nicht zu weiteren militärischen Auseinandersetzungen in der Region führen wird.“ (Alex Fishman: „Israel is done threatening Syria“)
