Es ist nicht schwierig zu erfahren, wohin die in Istanbul erwirtschafteten Renditen fließen. Die Kommunalverwaltung von Istanbul, die seit 25 Jahren unter Erdogans Kommando steht, verfügt über ein Jahresbudget von beinahe fünf Milliarden Euro. Laut ihrem offiziellen Tätigkeitsbericht flossen von der Kommune 2018 nahezu 135 Millionen Euro Spenden an islamistische Stiftungen. Was glauben Sie, wer sitzt wohl im Vorstand der vier Stiftungen, die am meisten Unterstützung erhielten? Erdogans Sohn Bilal Erdogan. An fünfter Stelle folgt eine von Erdogans Schwiegersohn Selçuk Bayraktar geleitete Stiftung. Der Übergang der Kommune von der AKP an die CHP bedeutet auch die Einstellung der Zahlungen an die Stiftungen, die dazu dienen, die pluralistische Demokratie der Türkei in eine islamistische Autokratie umzuwandeln. Nicht genug damit. Auch die Unternehmer, die Erdogan reich machte, um ihm hörige Medien aufzubauen, verdienten Milliarden durch die Istanbuler Kommune. Fast alle Dienstleistungen wie Betrieb der Metro, Infrastrukturmaßnahmen, Autoverleih, Müllabfuhr wurden per Ausschreibung den Inhabern der Zeitungen ‚Sabah‘ und ‚Yeni Safak‘ zugeschanzt. Glauben Sie, diese Zeitungen würden die Wahlen umsonst als Putsch verleumden?“ (Bülent Mumay: „Wir nehmen unsere Abwahl einfach nicht an“)
