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Warum die chinesischen Uiguren ihr Vertrauen in die Türkei verlieren

„Die Türkei versteht sich als führender Fürsprecher der Uiguren, ihren türkischen Verwandten und Glaubensgenossen in Chinas autonomer Region Xinjiang, die die Hauptlast der repressiven Bemühungen Pekings tragen, alle Religionen des Landes zu ‚sinisieren‘[, d.h. im chinesischen Sinne zu formen]. Dennoch suchen die Uiguren in Ostturkestan – wie sowohl Uiguren als auch Türken Xinjiang bezeichnen – zunehmend Unterstützung im Westen, da Ankaras Widerwille, die Beziehungen zu China zu belasten, immer deutlicher wird.

Der Glaube an Ankara hat auch unter den uigurischen Flüchtlingen in der Türkei nachgelassen. Für viele von ihnen ist das, was Ankara sagt und was es tut, nicht unbedingt dasselbe. Anstatt sich in der Türkei sicher zu fühlen, sehen sich die Uiguren zunehmend mit der Angst vor Abschiebung nach China konfrontiert.

Die Türkei ist derzeit politisch gelähmt aufgrund ihrer wachsenden wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zu China, zu denen auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit in strategischen Bereichen wie der Kernenergie gehört. Die derzeitige Handelsbilanz beläuft sich auf rund 25 Milliarden US-Dollar pro Jahr, was vor allem ein Vorteil für China ist. Das Ungleichgewicht wird in gewissem Maße dadurch ausgeglichen, dass China einer der Hauptinvestoren in der Türkei ist. (…)

Der Chinabesuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan im Juli war das fünfte persönliche Treffen zwischen ihm und Präsident Xi Jinping in den letzten zwei Jahren. Der Besuch hat jedoch wenig dazu beigetragen, die Uiguren zu beruhigen, die entsetzt über die Berichte in Chinas staatlich kontrollierten Medien waren. Erdogan wurde mit der Aussage zitiert, dass sie ein glückliches Leben in China führen würden. Ankara bestritt die Berichte und beschuldigte die chinesischen Medien, die Worte des türkischen Präsidenten falsch übersetzt zu haben. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklung der türkisch-chinesischen Beziehungen sind viele Uiguren jedoch nach wie vor nicht überzeugt.“ (Semih Idiz, Al-Monitor: „Uighurs no longer feel safe in Turkey“)

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