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Waffenstillstand zwischen Hamas und Israel

Infolge des Waffenstillstands nahm Israel die Lieferung von Waren und Treibstoff nach Gaza wieder auf
Infolge des Waffenstillstands nahm Israel die Lieferung von Waren und Treibstoff nach Gaza wieder auf (© Imago Images / Xinhua)

Montagabend bestätigte die Hamas einen Waffenstillstand mit Israel. Die Frage ist, wie lange sie sich daran halten wird.

Die vergangenen Wochen waren geprägt von permanenten Ausschreitungen an der Grenze zu Gaza. Seit dem 6. August wurden täglich Feuerballons in den Süden Israels geschickt. Allein am Montag gab es der israelischen Branddirektion zufolge 15 Brände in Israel, die von Ballons ausgelöst wurden. Diese verursachten Sachbeschädigungen und zerstörten teilweise bewirtschaftete Felder. Außerdem wurden vereinzelt Raketen nach Israel abgeschossen.

Daraufhin attackierte der IDF gezielt Militärstützpunkte und drohte damit, gezielt Hamas-Führer anzugreifen, würden die täglichen Unruhen nicht eingestellt werden. Am 16. August stoppte Israel die Zufuhr von Gütern über die Grenze zu Gaza und verbot die dortige Fischerei.

Katarische Vermittlung

Aufgrund der Erhöhung von Corona-Fällen entschloss sich die Hamas zu einem Waffenstillstand mit Israel. Am Samstagnachmittag soll der Abgesandte von Katar, Mohammad al-Emadi, das Territorium verlassen haben, um mit Israel zu verhandeln. Er agierte die vergangenen Tage als Mediator.

Die Einschränkung bei der Elektrizität und der Zufuhr von medizinischen Gütern, erschwerte die Situation im Gaza-Situation, nicht zuletzt wegen COVID-19. Infolge des Waffenstillstands versprach Israel auch die Fischerei-Zone ab Dienstag wieder zu öffnen. Die Hamas forderte eine komplette Öffnung der Grenzen im Gegenzug zur Waffenruhe. Eine Forderung, die Israel nicht bewilligen wird, da befürchtet wird, dass die Öffnung der Grenzen von Terrororganisationen genutzt werden würde, um Waffen nach Gaza zu liefern.

Die israelische Organisation COGAT (Coordination of Government Activities in the Territories) betonte, dass der Waffenstillstand lediglich ein Testversuch sei. Sollte sich die Hamas nicht dem entsprechend verhalten, würden die Einschränkungen wieder in Kraft gesetzt.

Verteidigungsminister Benny Gantz sagte gegenüber der Jerusalem Post, er wäre glücklich darüber, Gaza bei der Bekämpfung des Corona-Virus helfen zu können, doch liege es in den Händen der Hamas. „Ich hoffe [Hamas-Führer] Yayha Sinwar wird verstehen, dass er Gaza schadet.“ Des Weiteren gab er bekannt, dass Israel keine Art von Gewalt mehr erlauben würde. „Ein Ballon ist genauso inakzeptabel wie eine Rakete.“

Wie lange?

Nickolay Mladenov, der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, äußerte sich erfreut über den Waffenstillstand. Dieser bilde die Grundlage dafür, das Corona-Virus und die steigenden Fallzahlen in Gaza zu bekämpfen.

Israel führte in den letzten zweieinhalb Jahren elf bewaffnete Auseinandersetzungen mit terroristischen Gruppen in Gaza, nach denen es immer wieder Waffenstillstände gab. Die nächsten Wochen werden zeigen wie lange dieser neueste anhalten wird.

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