Seit Beginn des Jahres geht die Islamische Republik Iran mit einer Verhaftungswelle gegen Kurden vor, um Stärke zu demonstrieren.
Kersten Knipp, Deutsche Welle
Mindestens 96 Kurden im Iran seien seit Jahresbeginn “offenbar ohne juristische Grundlage und ohne offizielle Begründung” verhaftet worden. So steht es in einem Brief an die Weltöffentlichkeit auf der Webseite der Organisation „Kurdistan Human Rights Network“, unterzeichnet von 36 NGOs, darunter Human Rights Watch, Amnesty International und die Gesellschaft für bedrohte Völker. (…)
Die Beweggründe der Behörden sind unklar. „Die iranischen Behörden haben nicht erklärt, warum sie gegen eine so große Gruppe von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund vorgegangen sind”, sagt Jasmin Ramsey, Kommunikationsdirektorin des „Center for Human Rights in Iran“ (CHRI) mit Sitz in New York, gegenüber der DW.
„Ungefähr die Hälfte derer, die ins Visier genommen wurden, haben keine Verbindung zu irgendwelchen Medien, politischen Organisationen oder zivilgesellschaftlichen Gruppen – am meisten gilt das für drei Jugendliche, die in ihrer Heimatstadt Rabat gerade eine Bücherei gegründet hatten.“ (…) Angesichts der auch unter der Mehrheitsbevölkerung zunehmenden Proteste, wie sie sich etwa im November 2019 zeigten, befürchtet die Staatsmacht anscheinend, die Kontrolle über das Land zu verlieren.
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