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Video belegt Hamas-Folter an palästinensischen Zivilisten

Schockierendes Video zeigt Folterpraktiken der Hamas in Gaza
Schockierendes Video zeigt Folterpraktiken der Hamas in Gaza (Quelle: IDF Spokesperson)

Bei einer Razzia des israelischen Militärs wurden Videoaufnahmen gefunden, das Hamas-Aktivisten bei der Vernehmung und Folterung palästinensischer Gefangener zeigt.

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Israel-Gaza-Kriegs veröffentlichten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) am Sonntag erschütterndes Filmmaterial, das Hamas-Aktivisten bei der Vernehmung und Folterung palästinensischer Gefangener zeigt. Die Aufnahmen der Überwachungskameras in einer als »Outpost 17« bekannten Hamas-Basis im Flüchtlingslager Dschabalija wurden auf Computern gefunden, die bei einer israelischen Razzia im März beschlagnahmt worden waren, und sollen Tausende von Stunden an Verhörsitzungen umfassen.

Das israelische Militär hat nun einen 46-minütigen Clip veröffentlicht, der hier verfügbar ist und einige der mutmaßlichen Misshandlungen zeigt.

Brutale Methoden

Das Filmmaterial stammt aus den Jahren 2018 bis 2020 und zeigt Häftlinge unter entsetzlichen Bedingungen, unter anderem angekettet an Böden und Decken mit Säcken über dem Kopf. In einem Video ist ein Mann zu sehen, der vor Schmerzen aufschreit. Ein anderes Segment zeigt einen Hamas-Funktionär, der sich gemütlich in einem Stuhl zurücklehnt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt hat, während ein Gefangener in Handschellen neben ihm von der Decke hängt. Ein dritter Clip zeigt einen Mann, der brutal gefesselt ist und einen roten Sack über dem Kopf trägt. Einer der Wachen wird später dabei gefilmt, wie er den Mann augenscheinlich erwürgt.

Video belegt Hamas-Folter an palästinensischen Zivilisten
Schockierendes Video zeigt Folterpraktiken der Hamas in Gaza (Quelle: IDF Spokesperson)

»Die aufgedeckten Materialien enthüllen die brutalen Methoden der Hamas bei der Vernehmung von Zivilisten, die Verletzung der Menschenrechte und die systematische Unterdrückung von Bewohnern, die verdächtigt werden, sich der Herrschaft der Organisation zu widersetzen«, so das israelische Militär in einer Erklärung. »Diese Materialien enthüllen die Methoden der Terrororganisation Hamas bei der Regierung des Gazastreifens, der Durchsetzung von Terror, der Schädigung der schutzbedürftigen Zivilbevölkerung im Gazastreifen und der Verletzung ihrer Meinungsfreiheit.«

Menschenrechtsgruppen, aber auch die IDF, haben bereits früher auf Fälle palästinensischer Bürger hingewiesen, die von der Hamas inhaftiert und misshandelt wurden, darunter – angebliche – politische Dissidenten, LGBTQ-Personen, mutmaßliche Ehebrecher und Personen, die der Zusammenarbeit mit Israel beschuldigt werden.

Ein hochrangiger IDF-Beamter teilte der britischen Zeitung Daily Mail mit, dass das Militär das Bildmaterial »im März gefunden hat. Es hat Monate gedauert, es durchzusehen.« Ein ehemaliger israelischer Geheimdienstoffizier erklärte, der als »Schlächter von Khan Yunis« bekannt gewordene und im Oktober von den IDF getötete Hamas-Führer Yahya Sinwar sei »besessen davon gewesen, Kollaborateure zu finden und hielt Tausende gegen ihren Willen festhielt. Einige werden auf Strommasten durch Stromschläge getötet oder an einer Kette von einem Fahrzeug gezogen, bis sie sterben. Noch schlimmer ist, dass sie den Familien kein angemessenes Begräbnis gestatten und die Leichen mit einem Schild versehen werden, auf dem steht, dass sie kollaboriert haben.«

Video belegt Hamas-Folter an palästinensischen Zivilisten
Schockierendes Video zeigt Folterpraktiken der Hamas in Gaza (Quelle: IDF Spokesperson)

Bestandteil der Regierungsstrategie

Der Palästinenser Ahmed Fouad Alkhatib, der jetzt in den USA lebt und Fellow beim Thinktank Atlantic Council ist, pflichtet dem bei, wenn er sagt: »Extreme Folter war ein grundlegender Bestandteil der Regierungsstrategie der Hamas, um sicherzustellen, dass sie die Menschen abschreckt und denjenigen, die sich zu Wort melden, Angst einflößt.«

Der selbst zum Hamas-Folteropfer gewordene Hamza Howidy berichtete von seiner Verhaftung wegen Protesten gegen das Regime: »Sie foltern dich, bis du zusammenbrichst und sagst, was auch immer sie wollen. Ich konnte meine Mitstreiter im Nebenzimmer schreien hören.«

Howidy, der später aus dem Gazastreifen floh, schätzte, bis 2019 irgendwo in Dschabalija festgehalten worden zu sein. Bis jetzt unklar ist, ob er auch auf den von den IDF entdeckten Videos zu sehen ist. »Die Hamas kontrolliert alles. Sie beschlagnahmten meinen Laptop und nahmen Anstoß an meinen Gesprächen mit meiner Freundin.«

Hamza Howidy erzählte, einer der Männer sei drei Jahre lang inhaftiert gewesen und wurde dreimal pro Woche gefoltert, wobei »ihm Gegenstände eingeführt« wurden; ein anderer sei »zwei Jahre lang mit Elektroschocks gefoltert worden, bevor schließlich seine Unschuld erwiesen wurde. Das Erste, was er danach tat, war, den Hamas-Offizier, der ihn angezeigt hatte – seinen Onkel – zu erschießen.«

Den Verhafteten stünden keine Anwälte zur Seite und die Familien wüssten nicht, »was mit einem passiert ist. Ich hatte Glück, weil meine Familie einen Preis für mich bezahlt hat. Im September letzten Jahres gelang es mir, über die ägyptische Grenze nach Europa zu fliehen, was ein Vermögen kostete, aber meiner Familie dort wurde gesagt, dass ich bei einer Rückkehr ein Toter auf zwei Beinen wäre. Glücklicherweise habe ich auch ihnen eine sichere Passage ermöglichen können.«

Man wisse nicht, wer ein Hamas-Spitzel sei und wer nicht, weiß Howidy, einfach jeder könne einer sein: »Menschen außerhalb des Gazastreifens bezeichnen die Hamas als Freiheitskämpfer, obwohl sie unschuldige Palästinenser grundlos töten. Die Hamas hält die Menschen im Gazastreifen als Geiseln.«

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