In den letzten Jahren ist die Ineffizienz der Regierungsstrukturen im Iran immer deutlicher zutage getreten.
Die Krise, die sich auf verschiedenen Verwaltungs- und Regierungsebenen manifestiert, hat einen Punkt erreicht, an dem selbst hochrangige Beamte die Sinnlosigkeit des derzeitigen Systems eingestehen.
Die jüngsten Äußerungen des iranischen Präsidenten Masoud Peseschkian, der den Eliten rät, keine Regierungsjobs anzunehmen, verdeutlichen das Ausmaß dieser Krise. Indem er auf die Nutzlosigkeit von Verwaltungssitzungen und die Zeitverschwendung im System hinwies, zeichnete er ein klares Bild der Ineffizienz und Verschwendung von Humanressourcen in der iranischen Regierungsführung.
Eines der offensichtlichsten Anzeichen für diese Krise ist die weit verbreitete Schließung von Regierungsbüros in den vergangenen Wochen aufgrund von Energiemangel und Stromausfällen. Diese vorübergehenden Schließungen, die auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs abzielten, boten die Gelegenheit, die tatsächliche Rolle der Regierungsbüros bei der Förderung der Angelegenheiten des Landes zu untersuchen.
Bemerkenswert ist, dass trotz der Außerbetriebnahmen keine wesentlichen Veränderungen bei den öffentlichen Dienstleistungen oder der Verwaltungsleistung zu spüren war: Es macht für die Funktionsweise des Systems offensichtlich keinen nennenswerten Unterschied aus, ob die Institutionen in Betrieb oder ausgesetzt sind. Diese Situation deutet darauf hin, dass die Verwaltungsstruktur, anstatt Probleme zu lösen, selbst Teil der Krise geworden ist.
Peseschkian hob in seiner Kritik wichtige Erkenntnisse hervor, die er im Laufe seiner beruflichen Erfahrungen gewonnen hatte. So bezeichnete er Verwaltungssitzungen als nutzlos und zeitraubend, da diese Art von Administration keine geeignete Plattform für das Wachstum und die Entwicklung des Landes bieten könne. Seine Äußerungen sind nicht nur Kritik an der aktuellen Situation, sondern auch eine Warnung an die Eliten, da Peseschkian ausdrücklich erklärte, der Eintritt in diese Struktur für diejenigen, die tatsächlichen Fortschritt anstreben, bedeute, eben diesen zu stoppen.
Auswirkungen der Ineffizienz
Eine der Folgen der Verwaltungskrise ist die Erosion spezialisierter Humanressourcen und ein Motivationsverlust unter den Eliten. Wenn die Regierung die bestehenden Talente nicht effektiv nutzen und stattdessen die Zeit und Energie der Menschen verschwenden, ist es nur natürlich, dass diese es vorziehen, für die Regierung nicht arbeiten zu wollen. Das Ergebnis ist der Rückzug der dazu Befähigten aus dem Verwaltungsapparat und eine Abnahme der staatlichen Gesamteffektivität.
Doch das Hauptproblem liegt nicht nur in der systemischen Ineffizienz, sondern auch in der Gleichgültigkeit des Regimes gegenüber strukturellen Veränderungen. Seit Jahren sind die grundlegenden Probleme bekannt, aber es besteht kein ernsthafter Wille zur Umsetzung von Reformen. Diese Gleichgültigkeit hat zu einer Art Stillstand auf dem Weg des Wandels geführt und hält das Land in einem Kreislauf wiederkehrender Schwierigkeiten gefangen.
Die Verwaltungskrise im Iran, insbesondere innerhalb der bestehenden religiös-politischen Struktur, geht über bloße administrative Ineffizienz hinaus und hat tiefere Wurzeln in der ideologischen Natur. Das religiös-politische Regime, das auf Kontrolle, Unterdrückung und Zentralisierung der Macht aufgebaut ist, hat es nicht nur verabsäumt, eine solide Grundlage zu schaffen, sondern ist auch zu einem großen Hindernis für Fortschritt und Entwicklung geworden. Anstatt auf Meritokratie, dem Prinzip, dass Amtsträger gemäß ihren erbrachten Leistungen ausgewählt werden, und auf Effizienz zu setzen, wurden Gleichgültigkeit und Verantwortungslosigkeit in Regierungs- und Verwaltungsinstitutionen gefördert, indem sie ideologische Loyalität in den Vordergrund stellt.
Peseschkian Kritik ist in der Tat ein Eingeständnis des Scheiterns eines Regimes, dem er selbst angehört. Seine Aussagen zeigen, dass dieses System nicht nur nicht in der Lage ist, bestehende Ressourcen zu nutzen, sondern auch die Abwanderung von Talenten und den Niedergang nationaler Fähigkeiten beschleunigt, indem es eine erstickende Atmosphäre schafft.
Ohne echte Reformen wird die derzeitige religiös geprägte Regierung nur Ineffizienz fortschreiben, Krisen vertiefen und die talentierten Menschen in der Gesellschaft weiterhin davon abhalten, zum Fortschritt der Nation beizutragen. Diese anhaltende Situation droht den Iran in Zukunft vor noch größere und komplexere Herausforderungen zu stellen.