
„Der Mangel an Elektrizität und humanitärer Hilfe in den Vertriebenenlagern in der Provinz Duhok in der kurdischen Region, belastet die IDPs [Binnenvertriebenen] zusätzlich zu der Hitze der Sommertage. Die Menschen, die in den Lagern leben, insbesondere die Angehörige der ethnischen Minderheit der Jesiden (Ezidi), fordern Strom und Wasser, da sich ihre Lebensbedingungen – insbesondere im Sommer – im Lauf der letzten fünf Jahre verschlechtert haben. Salim Saaed, der Leiter der Abteilung für Medien und Öffentlichkeitsarbeit im Amt für humanitäre Hilfe in Duhok, sagte, dass die irakische Regierung und die Hilfsorganisationen sich nach der Befreiung des Gouvernements Ninive vom sogenannten Islamischen Staat auf Mosul konzentriert hätte. Dies habe ‚die Hilfe für die Vertriebenen in den Lagern stark reduziert‘, sagte er gegenüber Kurdistan 24. ‚Mit 31.000 Familien im Lager und weiteren 34.000 in den Aufnahmegemeinschaften brauchen wir mehr Hilfe auf internationaler und lokaler Ebene.‘
Ein Bewohner des Sharyia-Lagers in Duhok, in dem ein Großteil der Jesiden lebt, sagte, dass der Mangel an Elektrizität erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Säuglingen und Kindern, habe, die die Hauptopfer der Sommerhitze sind. Die Entstehung des Islamischen Staates und sein gewaltsamer Angriff auf die irakisch-jesidische Mehrheitsstadt Sinjar (Shingal) im August 2014 führte zur Vertreibung von Hunderttausenden und zum Tod von Tausenden. Die meisten von ihnen flohen in die Region Kurdistan, während andere in Nachbarländer oder westliche Staaten übersiedelten. Trotz der militärischen Niederlage der Terrorgruppe haben insbesondere die Einwohner von Ninive und Shingal weiterhin Schwierigkeiten, in ihre Heimat zurückzukehren und ein neues Leben zu beginnen. Sicherheitsrisiken für ihr Leben, ein Mangel an primären Diensten und Versorgungseinrichtungen sowie wenig bis gar keine Beschäftigung sind einige der Hauptursachen, die die Menschen dazu zwingen, in den Flüchtlingslagern in Kurdistan zu bleiben.“ (Hiwa Shilani: „Displaced Yezidis in Kurdistan Region camps call for long-term solutions“)