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Verlassen Israelis den Krisen-Hotspot Ukraine?

Zusätzliche El-Al-Maschinen sollen Israelis aus der Ukraine auszufliegen. (© imago images/Shotshop)
Zusätzliche El-Al-Maschinen sollen Israelis aus der Ukraine auszufliegen. (© imago images/Shotshop)

Über 10.000 Israelis halten sich derzeit in der Ukraine auf. Die Aufforderung ihrer Regierung, das Land zu verlassen, stößt auf gemischte Reaktionen.

Israel ist, wie etliche andere Länder auch, in Sorge um das Wohlergehen seiner Landsleute, die sich in der Ukraine aufhalten. Am vergangenen Freitag erließ das Außenministerium eine Reisewarnung und kündigte die Evakuierung der Familien seiner Botschaftsmitarbeiter aus Kiew an. Über 10.000 Israelis sollen sich zu diesem Zeitpunkt in der Ukraine befunden haben. In der Ostukraine leben rund 75.000 Menschen, die im Fall einer Auswanderung nach Israel das Recht auf die israelische Staatsbürgerschaft hätten.

Die staatliche Fluglinie El Al führte zusätzliche Flüge durch, wovon über dreißig in dieser Woche Kiew in Richtung Israel verlassen. Während diese Maschinen anfangs beinahe ausgebucht waren, ließ der Andrang gegen Mitte der Woche bereits merklich nach. Eine am Mittwoch gestartete El-Al-Maschine war nur zur Hälfte besetzt. Nimmt man die Flugauslastung zum Maßstab, scheinen viele Israelis in der Ukraine vorerst noch abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickeln wird. Viele haben sich aber bei einem Dienst registrieren lassen, über den die Botschaft in Kiew im Notfall aktuelle Informationen weitergibt.

Die Zahl der Ausreisewilligen nach Israel gibt allerdings nicht das vollständige Bild wieder. Wie die Jerusalem Post berichtet, legen israelische Technologiefirmen in der Ukraine ihren israelischen Mitarbeitern nahe, sich zumindest vorübergehend woanders niederzulassen. In einer Kiewer Cyberriskmanagement-Firma hat rund die Hälfte der Belegschaft die Ukraine verlassen, viele in Richtung Warschau.

Inmitten der Krise hat das ukrainische Parlament am Mittwoch eine Gesetzesreform abgesegnet, die eine deutliche Verschärfung für antisemitische Straftaten mit sich bringt. Die neuen Regelungen sehen sowohl höhere Geld- als auch Haftstrafen vor. Erst im September 2021 hatte das ukrainische Parlament ein Gesetz beschlossen, das eine Antisemitismus-Definition enthält, um Hassverbrechen aus antisemitischen Motiven besser identifizieren und bestrafen zu können.

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