„Der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2016 zählt 24000 Islamisten. Die Zahl der Salafisten stieg von 8350 auf 9700. Die Zahl der Ausreisenden nach Syrien und in den Irak explodierte geradezu – von etwa 50 (2013) auf knapp 900 (2016). Sie stagniert nun und dürfte aufgrund der umfassenden Niederlage des „Islamischen Staates“ (IS) perspektivisch sogar sinken. Die Zahl der Gefährder bezifferte das Bundeskriminalamt zuletzt mit 690. Dabei haben es Islamisten anders als Links- und Rechtsextremisten meist darauf abgesehen haben, möglichst viele Menschen nicht bloß irgendwie anzugreifen, sondern stets gezielt zu töten. Überdies ist die Zahl der Islamisten unter anderem wegen der vielen Flüchtlinge schwerer zu beziffern. Das Bundesamt für Verfassungsschutz registrierte 2016 fünf Anschläge und vier Anschlagsversuche. 138 Deutsche gehen insgesamt auf das Konto islamistischer Gewalttäter.
Legt man die Zahl der Todesopfer zugrunde, ging die größte Gefahr sei 1990 vom Rechtsextremismus aus. Freilich nahmen Rechtsextremisten überwiegend Migranten, Obdachlose und politische Gegner ins Visier. Die umfassendere Gewalt geht auf das Konto der Islamisten. Ihnen kommt es weniger auf die Identität der Opfer an als auf ihre Zahl – und das nicht allein in Deutschland. Bis zum 19. Dezember 2016 starben alle 124 deutschen Islamismus-Opfer außerhalb der Landesgrenzen.
Am Wochenende kamen in Hurghada (Ägypten) zwei hinzu. Sie werden schnell vergessen sein. Denn ein großes Attentat, egal vom wem verübt, bleibt im Gedächtnis meist stärker haften als viele kleine.“ (Markus Decker: „Analyse: Was ist schlimmer – Islamismus, Linksextremismus oder Rechtsextremismus?“)