Die Vereinten Nationen haben sich nach dem 7. Oktober 2023 als größte israelfeindlich Organisation der Welt erwiesen. Die Wurzeln dafür wurden bereits viel früher gelegt.
Das Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen hat dieser Tage ein Working Paper von Florian Markl, dem wissenschaftlichen Leiter von Mena-Watch, veröffentlicht: Erfolgsgeschichte des Terrors. Die UNO und Israel – vor und nach 10/7 geht auf einen Vortrag auf der zweiten CARS-Sommerakademie im September 2024 in Aachen zurück.
Die Vereinten Nationen, so der Befund, haben nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 auf voller Linie versagt. Das Verhalten der Organisation und vieler ihrer führenden Vertreter nach der Ermordung von rund 1.200 Israelis und der Verschleppung von über 250 Geiseln in den Gazastreifen mag vielen die groteske Einseitigkeit der UNO vor Augen geführt haben wie nie zuvor, »sie war aber alles andere als neu«, sondern »folgte jahrzehntealten, bestens eingespielten Mustern«.
Dabei waren die Vereinten Nationen keineswegs immer die israelfeindliche Organisation, als die sie sich heute präsentieren – bestes Beispiel dafür war die am 29. November 1947 von der Generalversammlung mit Zweidrittelmehrheit verabschiedete Teilungsresolution, die dafür eintrat, dass im Mandatsgebiet Palästina »ein unabhängiger arabischer Staat und ein unabhängiger jüdischer Staat« entstehen sollten. Doch in den kommenden rund zweieinhalb Jahrzehnten vollzogen die Vereinten Nationen einen dramatischen Kurswechsel.
Größte israelfeindliche Organisation
Dafür verantwortlich macht Markl, gestützt auf die Ausführungen des 2018 zusammen mit Alex Feuerherdt veröffentlichten Buchs Vereinte Nationen gegen Israel, den raschen Mitgliederzuwachs der Organisation, der zur Schaffung einer quasi-automatischen antiisraelischen Mehrheit führte, den Einsatz der Öl-Waffe durch die arabischen Staaten im Zuge des Jom-Kippur-Kriegs 1973, der in etlichen Staaten ein Einschwenken auf anti-israelische Linie bewirkte, und vor allem den Aufstieg der PLO unter Jassir Arafat, die, begleitet von blutigem Terror weltweit, bei der UNO eine rasante Karriere hinlegte. Bis Mitte der 1970er Jahre hätte sie sich praktisch das PLO-Programm zu eigen gemacht und die Fundamente für eine umfassende israelfeindliche Infrastruktur gegründet, die bis heute unvermindert entsprechend Stimmung macht.
All das kulminierte Florian Markl zufolge im skandalösen Verhalten der Vereinten Nationen nach dem Blutbad der Hamas im Herbst 2023. Von Generalsekretär António Guterres abwärts stellten UNO-Vertreter Israel an den Pranger, während sie die Hamas meist außen vorließen, verbreiteten Propagandalügen der islamistischen Terrororganisation und ergingen sich, wie Markl insbesondere an Francesca Albanese, der »Sonderberichterstatterin zur Menschenrechtssituation in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten«, zeigt, in Terrorverharmlosung und antisemitische Hetze.
Nach alledem ist es für Markl »leider keine Übertreibung, den Vereinten Nationen 80 Jahre nach ihrer Gründung zu attestieren, dass sie die mit Abstand größte israelfeindliche Organisation der Welt ist«.
Markl, Florian: Erfolgsgeschichte des Terrors. Die UNO und Israel – vor und nach 10/7.