Woher die Drohungen kamen, ist nicht ganz klar. Sicher ist jedoch, dass es massiven Druck aus dem Libanon gegeben hat – von der dort agierenden Boykott-Kampagne gegen Israel und aus dem Umfeld der der Hisbollah nahestehende Al Akhbar-Zeitung. Dort war unter Namensnennung sämtlicher syrischer Teilnehmer an der Berliner Veranstaltung gegen die Teilnahme gewettert worden, die einen Versuch darstelle, ‚das blutige Image Israels aufzupolieren, in dem man es mit schöner Musik bekleide.‘ Syrische Teilnehmer der geplanten Veranstaltung im Pergamonmuseum berichteten von Anrufen, Shitstorms und Beschimpfungen auf Facebook und Twitter – es habe auch Drohungen gegenüber noch in Syrien lebenden Familienmitgliedern gegeben. Mehrere Teilnehmer hätten ihre Zusage schließlich zurückgezogen, der Veranstalter, das Museum für Islamische Kunst, sagte daraufhin die ganze Veranstaltung ab. Man wolle den syrischen Künstlern helfen und sie nicht in Gefahr bringen, begründete Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst, die Entscheidung.“
(Christine Habermalz: „Berliner Veranstaltung abgesagt. Syrische Künstler werden massiv bedroht“)