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Israelischer Luftschlag: Venezuela zeichnet iranische TV-Moderatorin aus

Ein Banner der iranischen TV-Sprecherin Shaar Emami auf dem Veliasr-Platz in Teheran
Ein Banner der iranischen TV-Sprecherin Shaar Emami auf dem Veliasr-Platz in Teheran (© Imago Images / Anadolu Agency)

Die Nachrichtensprecherin Sahar Emami, die auf Sendung war, als Israel das iranischen Staatsfernsehen bombardierte, erhielt in Caracas den Simon-Bolívar-Preis für Journalismus.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro überreichte am Samstag den diesjährigen Simon-Bolívar-Preis für Journalismus an die iranische Nachrichtensprecherin Sahar Emami. Der iranische Botschafter in Venezuela, Ali Chegini, nahm die Auszeichnung im Namen von Emami entgegen.

In Aufnahmen, die während des zwölftägigen Kriegs Israels gegen den Iran weite Verbreitung in den sozialen Medien fanden, war Emami zu sehen, wie sie live aus dem Nachrichtenstudio der Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) in Teheran berichtete, als das Gebäude am 16. Juni von der israelischen Luftwaffe getroffen wurde. Die Explosion unterbrach abrupt ihre Berichterstattung, während im Hintergrund Rauch, Staub und herumflatternde Papiere zu sehen waren. Emami, die mit einem schwarzen Hidschab bedeckt war, stand von ihrem Stuhl auf und verließ sichtlich unter Schock das Studio.

Der Teheraner Sender Press TV zitierte Maduro mit lobenden Worten für Emami. So pries er ihren »Mut« sowie das iranische Volk für seinen »heldenhaften Widerstand« gegen seine Feinde. Der venezolanische Präsident verurteilte Israel und die Vereinigten Staaten für ihre Angriffe auf den Iran.

Propagandainstrument

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte kurz nach dem Treffer den Angriff Israels auf das IRIB-Gebäude: »Die Propaganda- und Aufwiegelungsbehörde des iranischen Regimes wurde nach der groß angelegten Evakuierung der Anwohner von den [Israelischen Verteidigungsstreitkräften] IDF angegriffen. Wir werden den iranischen Diktator treffen, wo immer er sich befindet.«

Nach Angaben der IDF war der Angriff auf ein »Kommunikationszentrum gerichtet, das von den iranischen Streitkräften für militärische Zwecke genutzt wurde«. Das Gebäude werde vom Regime »unter dem Deckmantel ziviler Aktivitäten genutzt, um die militärische Nutzung der Infrastruktur und der Vermögenswerte des Zentrums zu verschleiern«, hieß es vonseiten der IDF, die darauf hinwiesen, die Zivilbevölkerung in der Umgebung des Angriffs vorab gewarnt zu haben.

Im Jahr 2022 verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen IRIB und sechs mit ihm verbundene Personen, weil der Sender inhaftierte Iraner live auf Sendung vorgeführt hatte. Das Unternehmen, das im Iran ein Monopol auf Fernseh- und Rundfunkübertragungen hat, habe Hunderte von erzwungenen Geständnissen von iranischen Bürgern, Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft und ausländischen Häftlingen ausgestrahlt, erklärte das US-Finanzministerium.

Zu den Zensurmaßnahmen gehören auch kürzlich im Fernsehen ausgestrahlte Interviews, in denen Personen gezwungen wurden, zu leugnen, dass ihre Angehörigen während landesweiter Protestkundgebungen von den Behörden getötet worden waren, und stattdessen die Todesfälle auf andere Ursachen zurückführen mussten.

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