In den letzten Wochen wurden an die fünfhundert US-Soldaten abgezogen und mehrere amerikanische Stützpunkte an die Syrischen Demokratischen Kräfte übergeben oder geschlossen.
Entsprechend der neuen Strategie von US-Präsident Donald Trump für die Region sowie als direkte Folge des Sturzes des Assad-Regimes wurden laut US-Beamten Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abgezogen. »Die Konsolidierung der US-Streitkräfte in Syrien erfolgt sicher, wohlüberlegt und unter Berücksichtigung der Lage«, erklärte ein US-Verteidigungsbeamter gegenüber Al Arabiya English.
In den letzten Wochen wurden schätzungsweise fünfhundert Soldaten abgezogen und mehrere amerikanische Stützpunkte an die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) übergeben oder geschlossen, berichtete Fox News am Montag unter Berufung auf US-Beamte. Der Sender meldete, dass der Stützpunkt Mission Support Site Green Village geschlossen und der Stützpunkt MSS Euphrates an die SDF übergeben worden seien. Nach Angaben der Beamten, die mit Fox News gesprochen hatten, sei auch ein dritter Stützpunkt geräumt worden.
US-Beamte bestätigten gegenüber Al Arabiya English die Verlegung einer Reihe von Soldaten an andere Orte und die Räumung bzw. Übergabe der Stützpunkte innerhalb des letzten Monats.
Das United States Central Command (CENTCOM) verwies bei Fragen zu diesem Thema auf die Ankündigung des Pentagon-Sprechers Sean Parnell vom April zur Konsolidierung der Streitkräfte. In dieser Erklärung hieß es, die USA würden ihre Truppen in Syrien im Rahmen der Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve konsolidieren, aufzugebende Standorte im Land auswählen und die Truppenpräsenz auf weniger als 1.000 Soldaten zu reduzieren. »Während diese Konsolidierung stattfindet, wird das US-Zentralkommando im Einklang mit Präsident Trumps Bekenntnis zu Frieden durch Stärke weiterhin bereit sein, Angriffe gegen die Überreste des IS [Islamischer Staat] in Syrien fortzusetzen«, sagte Parnell damals.
Die Vereinigten Staaten unterhalten seit mehreren Jahren eine Partnerschaft mit den SDF, die sie als entscheidende Kraft im Kampf gegen den IS ansehen.
Washingtons Rückzug
Trotz Vorbehalten gegenüber einer Zusammenarbeit mit dem syrischen Interimspräsidenten Ahmed al-Sharaa hat die Trump-Regierung nun die Sanktionen gegen Syrien aufgehoben und damit den Weg für regionale und internationale Akteure geebnet, in Syrien tätig zu werden und den Weg zum Wiederaufbau des Landes einzuschlagen. Washington hatte der syrischen Regierung Anfang des Jahres eine Liste mit Bedingungen vorgelegt, zu denen die Ausweisung ausländischer Kämpfer sowie deren Entfernung aus offiziellen Militär- oder Regierungspositionen gehörten als auch die Verhinderung, dass der Iran und seine Stellvertreter wieder Fuß fassen können.
Am Montag berichtete Reuters jedoch, Washington habe einem Plan von Damaskus zugestimmt, ausländische Kämpfer in die Armee zu integrieren.
Außerhalb Syriens haben die USA etwa 2.500 Soldaten im Irak, 3.500 in Jordanien und fast 2.000 in der Türkei stationiert. Im Rahmen eines Abkommens zwischen Bagdad und der Vorgängerregierung Donald Trumps unter Joe Biden hätten die USA ihre Stützpunkte im Irak ebenfalls konsolidieren und die Zahl der dort stationierten Soldaten reduzieren sollen. Nach dem Sturz des Assad-Regimes bat der Irak die USA jedoch, diesen Übergang zu verzögern. Bislang sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen, sagten Beamte.