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USA will Erbe der irakischen Juden an den Irak zurückgeben

USA will Erbe der irakischen Juden an den Irak zurückgeben
Ausstellung irakisch-jüdischer Artefakte in Washington

„Seit mehr als einem Jahrzehnt beherbergen die Vereinigten Staaten Tausende wertvolle irakisch-jüdische Artefakte, die das US-amerikanische Militär während des Irakkriegs im Hauptquartier von Saddam Husseins Geheimdienst vorfand. Der Schatz, zu dem 2700 Bücher, Torahrollen und Gebetbücher und Tausende Dokumente gehören, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, spiegelt die verlorene Geschichte der einst blühenden, 2000 Jahre alten jüdischen Gemeinde im Irak wider. Die US-amerikanische Regierung hat sich wacker darum bemüht, den Schatz zu konservieren und zu restaurieren. Doch nun bereitet das Außenministerium sich darauf vor, dem Irak die Materialien im September 2018 im Rahmen einer zwischen der irakischen Regierung und der Obama-Administration geschlossenen Vereinbarung zurückzugeben. Diese wertvollen Gegenstämnde gehören aber der irakisch-jüdischen Gemeinde und ihren Nachfahren. Dem Irak den Schatz zurückzugeben, käme der Rückgabe eines gestohlenen Schatzes an den Dieb gleich. Präsident Trump und das Außenministerium sollten alles in ihren Kräften stehende unternehmen, um eine derartige Ungerechtigkeit zu verhindern. (…)

Nach dem erfolglosen Krieg der Araber gegen Israel im Jahr 1948 waren die Juden im Irak und in anderen arabischen Ländern mit Antisemitismus und unumwundener Feindseligkeit konfrontiert. Wir wurden verhaftet, gefoltert, es kam zu öffentlichen Hinrichtungen und der Beschlagnahme jüdischen Eigentums. Der irakisch-jüdische Schatz wurden den mehr als 850.000 arabischen Juden gestohlen. Dieser Diebstahl zeugt von dem Bestreben arabischer Regime, die Spuren der jüdischen Präsenz in ihren Ländern zu tilgen. Inzwischen leben nur noch rund 3000 Juden in arabischen Ländern. Jahrzehnte später plünderte die von Hussein geführte Baath-Partei die Synagogen, jüdischen Schulen und Gemeindeeinrichtungen und konfiszierte jüdisches Gemeinde- und Privateigentum. Am 6. Mai 2003, entdeckte die US-amerikanische Armee diese Gegenstände in einem überfluteten Keller im Hauptquartier des Mukhabarat (des irakischen Geheimdiensts). Mit Zustimmung der provisorischen irakischen Regierung rettete das US-amerikanische Militär die beschädigten Materialien und brachte sie in die Vereinigten Staaten. Seitdem hat die US-Regierung mehr als $3 Millionen auf die Restaurierung des Archivs verwandt und es an mehreren Orten ausgestellt. Mich haben die Stücke zu Tränen gerührt, als ich die Sammlung erstmals in der Nixon-Bibliothek sah. Es ist beinahe so, als sei meine verlorene Vergangenheit im Irak wieder auferstanden. (…)

Der Irak hat sich in der Konservierung als unzuverlässig erwiesen und wir fürchten, dass diese wertvollen historischen Gegenstände endgültig verloren gehen könnten. (…) Im Namen aller Juden aus arabischen Ländern und unserer Nachfahren bitte ich die Administration inständig zu verhindern, dass die Zeugnisse unserer Geschichte denen, die sie von uns gestohlen haben, zurückgegeben werden.“ (Joseph Samuels: „The history of Iraqi Jews is in danger“)

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