„Um die Vertretung der USA im Nahen Osten ist es nicht gut bestellt. In Ägypten, Jordanien, Katar, Saudi-Arabien, der Türkei, Libyen, Marokko und dem Sudan gibt es zurzeit keine US-Botschafter und der Gesandte der USA in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird womöglich bald abberufen. Außer Israel ‚sind das fast alle bedeutsamen Länder bzw. Verbündete der USA in der Region’, erklärt der ehemalige US-Botschafter in Israel Dan Shapiro. Dadurch, dass so viele Botschafterposten nicht besetzt sind, fehlt es Washington an einem Team vor Ort in der Region, das die Interessen der USA fördern, zwischen verschiedenen Ländern koordinieren und Partnerschaften intensivieren könnte. Zudem füllen Russland zunehmend das Vakuum. (…)
Shapiro ist seit dem Ende seiner Tätigkeit als Botschafter 2017 als Gastwissenschaftler am Institute for National Security Studies an der Universität Tel Aviv tätig. Er meint, es sei bedeutsam, dass so viele Botschafterposten vakant sind. Es gebe zwei mögliche Erklärungen: ‚Entweder handelt es sich um einen absichtlichen Versuch des Weißen Hauses, das Außenministerium zu schwächen und die Verhandlungen mit den Amtskollegen in diesen Ländern an sich zu ziehen. So lassen sich [Beziehungen] nicht effektiv gestalten.’ Die andere Möglichkeit sei, dass das Problem durch Inkompetenz bei der Ernennung neuer Botschafter verursacht sei. ‚So oder so schadet die Situation den Interessen des USA’.“ (Seth J. Frantzman: „Missing ambassadors: U.S. lacks top representatives in half of Mideast“)