Die USA ziehen Truppen, Flugzeuge und Raketenabwehrsysteme aus dem Nahen Osten ab, da die strategische Priorität der Biden-Regierung auf China ausgerichtet ist.
Gordon Lubold / Nancy A. Youssef / Michael A. Gordon, Wall Street Journal
Die Biden-Administration reduziert die Anzahl der US-Raketenabwehrsysteme im Nahen Osten drastisch. Diese Reduktion ist Teil einer großen Neuausrichtung, im Zuge derer die USA ihre militärische Präsenz im Nahen Osten reduzieren möchte, um ihren bewaffneten Kräften eine stärkere Konzentration auf die Herausforderungen durch China und Russland zu ermöglichen, erklärten mit der Sache betraute Regierungsbeamte.
Das Pentagon zieht acht Patriot-Raketenabwehrbatterien aus Ländern wie dem Irak, Kuwait, Jordanien und Saudi-Arabien ab, so die Beamten. Ein weiteres Raketenabwehrsystem, das als Terminal High Altitude Area Defense oder Thaad-System bekannt ist, wird aus Saudi-Arabien abgezogen, und die der Region zugewiesenen Düsenjägerstaffeln werden ebenfalls reduziert.
Der beschleunigte Abzug spiegelt einige der jüngsten Veränderungen im Nahen Osten wider sowie die generelle Verschiebung von Washingtons strategischen Prioritäten unter der Biden-Regierung.
Während der Einsatz in Afghanistan seinem Ende zugeht und damit die zwei Jahrzehnte enden, in denen Aufstandsbekämpfung die Haupttriebkraft der US-Truppeneinsätze war, will die Biden-Administration nun jene Kräfte aufstocken, die auf die Konfrontation mit China ausgerichtet sind. China ist der Hauptrivalen der USA in der aktuellen internationalen Sicherheitslandschaft, die durch den Wettbewerb zwischen den Großmächten definiert wird.
(Aus dem Artikel „U.S. Military to Withdraw Hundreds of Troops, Aircraft, Antimissile Batteries From Middle East”, der im Wall Street Jorunal erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)