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USA: Hamas lehnte Geiseldeal formell ab 

Demonstration für die Freilassung der Hamas-Geiseln vor dem katarischen Konsulat in New York
Demonstration für die Freilassung der Hamas-Geiseln vor dem katarischen Konsulat in New York (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die Hamas hat eine schriftliche Ablehnung und einen Gegenvorschlag vorgelegt, bestätigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, zum ersten Mal. 

Ein Beamter in Washington hat am Dienstag erstmals bestätigt, dass die Antwort der Hamas auf den von US-Präsident Joe Biden am 31. Mai vorgestellten Geiseldeal einer Ablehnung gleichkomme: »Sie kamen vor einigen Wochen zurück und lehnten den Vorschlag, der auf dem Tisch lag, ab« sagte der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Matthew Miller.

Die Hamas »hat uns eine schriftliche Antwort gegeben, in der sie den von Israel unterbreiteten Vorschlag, den Präsident Biden skizziert hatte und den der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und Staaten auf der ganzen Welt befürwortet hatten, zurückgewiesen hat«, sagte er laut einer Mitteilung des Außenministeriums gegenüber Journalisten. Miller fügte hinzu, dass die Regierung den Text der Hamas-Antwort aufgrund des sensiblen Charakters der Gespräche nicht veröffentlichen werde, bestätigte aber, dass sie »eine schriftliche Ablehnung und einen Gegenvorschlag« erhalten habe.

Während Miller der erste US-Beamte war, der das Schreiben der Hamas vom 11. Juni als Ablehnung des vorgeschlagenen Rahmens bezeichnete, hatte Außenminister Antony Blinken zuvor gemeint, sie enthalte Änderungen, die »nicht praktikabel« seien. »Es lag ein Abkommen auf dem Tisch, das praktisch identisch mit dem Vorschlag war, den die Hamas am 6. Mai gemacht hatte; ein Abkommen, hinter dem die ganze Welt steht, ein Abkommen, das Israel akzeptiert hat. Die Hamas hätte mit einem einzigen Wort antworten können: ›Ja‹«, erklärte der Minister auf einer Pressekonferenz am 12. Juni in Doha.

Hamas unnachgiebig

Ismail Haniyeh, der in Katar ansässige Leiter des politischen Büros der Hamas, betonte am Dienstag die Weigerung der Terrororganisation, ein Abkommen zu unterzeichnen, wenn sich Jerusalem nicht dazu verpflichtet, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle Truppen abzuziehen – Bedingungen, die Israel wiederholt zurückgewiesen hat. 

Jeder Waffenstillstandsvorschlag, der nicht das Ende der IDF-Offensive in der Enklave garantiert, sei »kein Abkommen«, sagte Haniyeh. »Wenn der kriminelle Feind glaubt, dass der Angriff auf meine Familie unsere Position oder die des Widerstands ändern wird, dann hat er Wahnvorstellungen«, fügte Haniyeh hinzu und bezog sich dabei auf einen Luftangriff in Gaza, bei dem eine seiner Schwestern getötet worden war.

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bestätigten am Dienstag, dass Jets zwei Gebäude im nördlichen Gazastreifen getroffen hatten, die von Hamas-Terroristen genutzt wurden, darunter mehrere, die am 7. Oktober in den jüdischen Staat eingedrungen und Geiseln genommen hatten. Arabische Quellen berichteten, dass bei den Angriffen auch eine Schwester von Haniyeh getötet wurde.

Druck auf Hamas

Ein hochrangiger israelischer Beamter, der an den Verhandlungen beteiligt ist, sagte letzte Woche gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass Dutzende der am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten Geiseln noch am Leben seien. Der Beamte wies darauf hin, dass sich der jüdische Staat nicht dazu verpflichten könne, den Krieg als Vorbedingung für eine Einigung zu beenden, da die Hamas »ihre Verpflichtung brechen … und die Verhandlungen zehn Jahre oder länger hinauszögern« könnte.

Bei einem Treffen mit Blinken im Außenministerium am Montag betonte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant, dass alle Parteien mehr Druck auf die Hamas ausüben müssten, um die Gefangenen freizulassen. Vor seinem Treffen mit US-Beamten, darunter CIA-Direktor William Burns, erklärte Gallant, es sei Israels oberste Verpflichtung, die Geiseln ohne Ausnahme zu ihren Familien nach Hause zurückzubringen.

Berichten zufolge reisten israelische Unterhändler letzte Woche nach Katar, um zu versuchen, die Kluft zwischen dem vereinbarten Geiselabkommen und den Forderungen der Hamas zu verringern. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Elaph, die sich auf einen mit den Gesprächen vertrauten Beamten beruft, ging es bei dem Treffen um »kontroverse Themen«, darunter die Zahl der Geiseln, die in der ersten Phase freigelassen werden sollen.

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