Latest News

Weißes Haus: Annahme des Atomabkommens im besten Interesse des Irans

Pressesprecherin des Weißen Hauses empfiehlt Iran, den US-Vorschlag für Atomabkommen anzunehmen
Pressesprecherin des Weißen Hauses empfiehlt Iran, den US-Vorschlag für Atomabkommen anzunehmen (© Imago Images / Newscom / AdMedia)

Derweil hat die Internationale Atomenergie-Organisation einen Bericht veröffentlicht, in dem iranische Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Atomwaffen beschrieben werden.

Der US-Nahost-Beauftragte Steve Witkoff hat dem iranischen Regime einen aktualisierten, »detaillierten und akzeptablen« Vorschlag zu dessen Atomprogramm übermittelt, teilte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Samstag gegenüber Journalisten mit. »Es liegt in ihrem besten Interesse, ihn anzunehmen«, erklärte Leavitt. »Aus Respekt vor dem laufenden Abkommen wird die Regierung gegenüber den Medien keine Details zu dem Vorschlag bekanntgeben.«

Der iranische Außenminister Abbas Aragchi bestätigte auf X, dass sein omanischer Amtskollege Witkoffs Bedingungen an Teheran weitergeleitet habe und schrieb, seine Regierung werde angemessen darauf reagieren, »im Einklang mit den Grundsätzen, nationalen Interessen und Rechten des iranischen Volks«.

Der jüngste Vorschlag wurde nach der fünften Runde der Atomgespräche zwischen der Islamischen Republik und Washington am 23. Mai in Rom vorgelegt. Obwohl sowohl die Vereinigten Staaten als auch der Iran vor dem Treffen in der Öffentlichkeit eine harte Haltung eingenommen hatten, sagte Aragchi, dass es nach mehreren Vorschlägen des Omans während der Gespräche Potenzial für Fortschritte gebe, berichtete Reuters damals.

Angeblich positive Gespräche

»Wir haben gerade eine der professionellsten Verhandlungsrunden abgeschlossen. Wir haben die Position des Irans klar zum Ausdruck gebracht«, sagte Aragchi im staatlichen Fernsehen. »Die Tatsache, dass wir uns jetzt auf einem vernünftigen Weg befinden, ist meiner Meinung nach an sich schon ein Zeichen des Fortschritts. Die Vorschläge und Lösungen werden nun in den jeweiligen Hauptstädten geprüft und die nächste Gesprächsrunde wird entsprechend geplant.«

Witkoffs jüngster Vorschlag zielt darauf ab, die Forderung des Regimes zu erfüllen, die Anreicherung von Uran auf iranischem Boden fortzusetzen, teilten US-Beamte am Samstag gegenüber Axios mit. Laut zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen hat Witkoff den omanischen Vorschlag übernommen, ein regionales Konsortium zu gründen, das unter Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und der US-Regierung Uran für zivile Zwecke anreichern soll.

Ein ungelöstes Problem ist Berichten zufolge der Standort der Anlagen des Konsortiums, da die Trump-Regierung einen außerhalb des Irans bevorzugt. Ein weiterer Vorschlag, der derzeit diskutiert wird, sieht laut Axios vor, dass die Vereinigten Staaten das Recht des Irans auf Urananreicherung anerkennen, im Gegenzug dafür, dass der Iran seine Anreicherungsaktivitäten einstellt.

Beunruhigender IAEO-Bericht

Ein umfassender IAEO-Bericht kam derweil zu dem Ergebnis, dass der Iran an den drei seit Langem verdächtigen Standorten Lavisan-Shian, Varamin und Turquzabad geheime Nuklearaktivitäten mit Material durchgeführt habe, das der IAEO nicht gemeldet wurde, berichtete Reuters am Wochenende. Obwohl sich einige der Ergebnisse auf Aktivitäten beziehen, die Jahrzehnte zurückliegen, wurden auch jüngste Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Atomwaffen detailliert beschrieben, heißt es in dem Bericht der Aufsichtsbehörde.

Das Büro des israelischen Premierministers betonte, die Ergebnisse der IAEO würden eindeutig darauf hindeuten, dass die Islamische Republik ihren Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nicht nachkomme und die Zusammenarbeit mit der Behörde weiterhin verweigere. »Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln, um den Iran zu stoppen«, erklärte das Büro.

Auch Israels Präsident Isaac Herzog verurteilte am Samstagabend das Streben Teherans nach Atomwaffen und forderte die internationale Gemeinschaft auf, in dieser Angelegenheit dringend Maßnahmen zu ergreifen.

»Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat heute einen vernichtenden und beispiellosen Bericht veröffentlicht, der das wahre Ziel des Irans offenlegt: die Weiterentwicklung seines Atomwaffenprogramms und die Beschaffung einer Atombombe. Der Iran verstößt eklatant gegen seine Kernverpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag, blockiert IAEO-Inspektoren und baut die Urananreicherung in gefährlicher Weise aus. Dies ist ein deutlicher Alarm. Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegschauen – sie muss jetzt handeln, um den Iran zu stoppen«, sagte Herzog.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!