Der ehemalige österreichische Botschafter in Israel und den USA Martin Weiss analysiert den US-Präsidentschaftswahlkampf und welche geopolitischen Veränderungen bei einer Wahl von Trump oder Harris zu erwarten sind.
In den USA bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Nach Joe Bidens Rücktritt von der Präsidentschaftskandidatur und der nur mehr formal zu bestätigenden Nominierung von Kamala Harris als neue Kandidatin, sind die Karten für die Wahl im November neu gemischt. Trump, der nach dem vereitelten Attentat wie der sichere Sieger aussah, muss sich jetzt einer wesentlich jüngeren Frau Herkunft stellen. Harris machte als Vizepräsidentin zwar nicht immer eine glückliche Figur, hat aber das Momentum derzeit auf ihrer Seite hat und liegt in den ersten Umfragen gleichauf.
Trumps Wahlkampfteam muss sich eine neue Erzählung einfallen lassen, die Wahlkampfstrategie war komplett auf Biden ausgerichtet. Experten befürchten, dass der Wahlkampf jetzt noch schmutziger wird als er jetzt schon ist. Unabhängig davon, ist einer der spannendsten Fragen, wie sich die USA unter Trump oder Harris weltpolitisch neu positionieren werden. Nicht nur hinsichtlich der Ukraine, Russland oder China, sondern vor allem auch was Israel und den Nahen Osten betrifft.
Im großen Mena-Watch-Interview analysiert mit Martin Weiss einer der profundesten Kenner der Region die unterschiedlichen Positionen von Trump und Harris und welche geopolitischen Auswirkungen ihre Wahl bringen könnten. Weiss, der heute CEO des Salzburg Global Seminar ist, war davor österreichischer Botschafter in Israel und in den USA. Er erklärt unter anderen, wie sich die Nahost-Politik unter Trump und Harris verändern könnte, welche Chancen es mit wem auf eine Beendigung des Gazakrieges geben könnte, wie die USA künftig mit dem Iran und Saudi-Arabien umgehen werden und ob Harris im Wahlkampf, um dem linken Flügel der Demokraten entgegenzukommen, eine distanziertere Israel-Politik als Joe Biden verfolgen wird.