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US-Entwürfe für Truppenabzug aus Syrien

Aktuell sind rund 2.000 US-Soldaten in Syrien im Einsatz
Aktuell sind rund 2.000 US-Soldaten in Syrien im Einsatz (Imago Images / Depositphotos)

Das Pentagon entwickelt Pläne für einen vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien, während Präsident Trump eine endgültige Entscheidung abwägt.

Das amerikanische Verteidigungsministerium entwickelt Strategien für den Abzug aller Truppen aus Syrien, wie NBC News am Mittwoch unter Berufung auf zwei Beamte berichtete. Präsident Donald Trump und ihm nahestehende Mitarbeiter hätten kürzlich ihr Interesse an einem Militärabzug bekundet, was dazu geführt habe, dass das Pentagon mit der Ausarbeitung von Plänen für einen vollständigen Abzug in dreißig, sechzig oder neunzig Tagen begonnen hätten, so der Bericht.

Mike Waltz, Nationaler Sicherheitsberater, konferierte letzten Freitag im Hauptquartier des US-Zentralkommandos in Tampa, Florida, mit hochrangigen Militärs und erhielt dabei Briefings über den Nahen Osten. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses stellte jedoch klar, bei Waltz’ Besuch sei es nicht um eine mögliche Reduzierung der Streitkräfte in Syrien gegangen.

Es sei wichtig, »dass NSA Waltz CENTCOM besucht, um ein umfassendes Verständnis der Region zu erlangen«, sagte die Quelle mit dem Hinweis, das Briefing stünde im Zusammenhang mit dem USA-Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in dieser und des jordanischen Königs Abdullah in der kommenden Woche.

Noch keine Entscheidung

Wie die syrische Nachrichtenseite Enab Baladi berichtet, sagte der Vertreter des Syrischen Demokratischen Rats (SDC) Sinam Mohamad am Mittwoch in Washington, Trump werde in den kommenden Tagen über die militärische Präsenz der USA in Syrien entscheiden. Er betonte, der SDC habe seinen Wunsch übermittelt, die US-Streitkräfte sollten solange im Land bleiben, bis eine umfassende Lösung erreicht sei und wies darauf hin, dass die Verhandlungen zwischen den von Kurden angeführte Partei Demokratische Kräfte Syriens (SDF) und der syrischen Regierung noch nicht abgeschlossen sind.

SDF-Sprecher Farhad Shami teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, seine Gruppe habe von den USA keine Pläne für einen Truppenabzug aus Nord- und Ostsyrien erhalten. »Natürlich warten [der Islamische Staat (IS)] und andere böswillige Kräfte auf die Gelegenheit des US-Abzugs, um sich zu reaktivieren und den Zustand von 2014 wiederherzustellen«, betonte der Sprecher.

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht im Jahr 2014 errichtete der IS eine Schreckensherrschaft über Millionen von Menschen und beanspruchte die Kontrolle über weite Gebiete des Iraks und Syriens, die er unter dem von ihm ausgerufenen Kalifat vereinigen wollte. Die USA betrachten die von Kurden angeführten Streitkräfte als wichtige Verbündete im Kampf gegen den IS, während die benachbarte Türkei sie als Bedrohung für die nationale Sicherheit ansieht und bekämpft.

Am 30. Januar kündigte Donald Trump an, über die Präsenz der amerikanischen Streitkräfte in Syrien entscheiden zu wollen. Auf die Frage eines Reporters im Weißen Haus, ob er einen Truppenabzug plane, antwortete Trump: »Ich weiß nicht, wer das gesagt hat, aber wir werden bald eine Entscheidung darüber treffen. … Wir sind nicht in Syrien involviert. Syrien ist im Chaos – sie haben dort genug Chaos; sie brauchen unser Eingreifen nicht.«

Trumps Äußerungen folgten auf einen Bericht des israelischen TV-Senders Kan vom 29. Januar, in dem behauptet wurde, US-Beamte hätten ihre israelischen Amtskollegen über Trumps Absicht eines Truppenabzugs aus Syrien informiert.

Derzeit befinden sich 900 US-Soldaten in Syrien, wobei das Verteidigungsministerium nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad im Dezember 2024 weitere 1.100 Soldaten entsandte. Ein Sprecher des Pentagons bezeichnete die zusätzlichen Kräfte damals als »essenzielle Truppen«, die für etwa ein Jahr geschickt worden seien.

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