Linda Thomas-Greenfield bemängelt die monatliche „Kritik an Israel“ bei der UN-Sicherheitsratssitzung zum Nahen Osten, die andere Konflikte in den Hintergrund treten lässt.
The Algemeiner
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen kritisierte am Dienstag die übermäßige Konzentration des Gremiums auf den israelisch-palästinensischen Konflikt. Sie wies darauf hin, dass es andere Konflikte im Nahen Osten gebe, „die die Aufmerksamkeit des Sicherheitsrates verdienen und nicht vernachlässigt werden sollten.“
In ihren Ausführungen zur monatlichen Debatte des UN-Sicherheitsrats über die Lage im Nahen Osten kommentierte die amerikanische Gesandte Linda Thomas-Greenfield zunächst das Format und den Inhalt der Sitzungen, bevor sie auf die bei der Diskussion am Dienstag angesprochenen Themen einging.
„Auf der monatlichen Tagesordnung steht ein Briefing zur ‚Lage im Nahen Osten, einschließlich der palästinensischen Frage‘. Dieser Rat verbringt sehr viel Zeit mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt, was sowohl verständlich als auch mit der Tagesordnung vereinbar ist. Aber viel zu oft dreht sich der Inhalt dieser Diskussionen fast ausschließlich um Kritik an Israel und dessen Reaktion auf Angriffe durch Terroristen.
Ich hoffe aufrichtig, dass die Ratsmitglieder in Zukunft ihr Bestes tun werden, um einen ausgewogeneren Ansatz zu verfolgen. Außerdem gibt es andere Länder und Situationen in der Region, die die Aufmerksamkeit des Sicherheitsrates verdienen und nicht vernachlässigt werden sollten.“
Im weiteren Verlauf ihrer Rede bekräftigte Thomas-Greenfield das Engagement der USA für einen direkten Dialog zwischen der israelischen und der palästinensischen Führung als Mittel zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche. Sie wies auch auf den „akuten Bedarf an humanitärer Hilfe und Wiederaufbauleistung“ im Gazastreifen hin.
In diesem Zusammenhang forderte sie die Mitgliedstaaten auf, ihre finanzielle Unterstützung für die UNRWA fortzusetzen – die UN-Agentur, die sich ausschließlich um die Nachkommen der palästinensischen Flüchtlinge aus dem israelischen Unabhängigkeitskrieg 1947/48 kümmert. Unter der vorherigen US-Regierung von Donald Trump hatte die US-Regierung die Finanzierung der UNRWA eingestellt, weil sie das Hilfswerk für „unheilbar fehlerhaft“ hielt.
(Aus dem Artikel „At UN Security Council Meeting on Middle East, US Envoy Bemoans Monthly ‘Criticism of Israel and Counterattacks’“, der bei the Algemeiner erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)