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US-Außenministerium: Roger Waters’ Auftritte antisemitisch

Roger Waters, hier bei einem Konzert in Mailand im März 2023. (© imago images/ZUMA Wire)
Roger Waters, hier bei einem Konzert in Mailand im März 2023. (© imago images/ZUMA Wire)

Das State Department findet klare Wort zu dem beleidigenden und den Holocaust verharmlosenden Auftreten von Roger Waters.

In einer Stellungnahme gegenüber der Associated Press erklärte das amerikanische Außenministerium, dass der ehemalige Pink-Floyd-Musiker Roger Waters »seit Langem antisemitische Tropen verwendet, um jüdische Personen zu verunglimpfen«. Ein Konzert des geradezu obsessiven Israelhassers in Berlin habe Bilder enthalten, »die für jüdische Menschen zutiefst beleidigend sind und den Holocaust verharmlosen«.

Die schriftliche Stellungnahme war der Nachtrag zu einer Frage, die tags zuvor im Rahmen einer Pressekonferenz des State Departments aufgekommen war. Ein Reporter hatte nachgefragt, ob das Ministerium die Ansicht der amerikanischen Sonderbeauftragten zur Bekämpfung des Antisemitismus, der Historikerin Deborah Lipstadt, teile, die sich via Twitter gegen Waters’ »verachtenswerten Holocaust-Verzerrung« ausgesprochen hatte.

Mögliche Volksverhetzung

Lipstadt hatte ihrerseits auf einen Tweet der Antisemitismusbeauftragten der Europäischen Union, Katharina von Schnurbein, reagiert. Sie hatte sich »angewidert« gezeigt von Waters’ »Besessenheit, die Shoah zu verharmlosen« und der Art und Weise, in der er sich daran erfreue, »auf den Opfern herumzutrampeln, die systematisch von den Nazis ermordet wurden«. Bei seinem Auftritt in Berlin hatte Waters in einer Videoeinspielung das Holocaustopfer Anne Frank mit der palästinensisch-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh in einen Topf geworfen, die im vergangenen Jahr während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland unter nach wie vor nicht restlos geklärten Umständen erschossen worden war.

Waters’ Berlin-Auftritte haben für den Künstler, der zuletzt auch mit russlandfreundlichen und antiwestlichen Aussagen zum Ukraine-Krieg aufgefallen ist, möglicherweise noch ein juristisches Nachspiel. Da er in einer an die SS erinnernden Uniform mit einer hakenkreuzähnlichen Armbinde aufgetreten ist, haben die Behörden Ermittlungen wegen möglicher Volksverhetzung eingeleitet.

In den kommenden Monaten wird Roger Waters eine ausgedehnte Tour in Südamerika bestreiten.

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