Urananreicherung: Iran nimmt Produktion fortgeschrittener Zentrifugen wieder auf

Iranische Zentrifiugen zur Urananreicherung
Iranische Zentrifiugen zur Urananreicherung (© Imago Images / ZUMA Wire)

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) erklärte letzten Monat, dass ihr Überwachungsprogramm in der Anlage Karaj „nicht mehr intakt“ sei.

i24News

Der Iran nimmt die Produktion fortschrittlicher Zentrifugen in einer Nuklearanlage wieder auf, die laut Angaben des Regimes im Juni von Israel gesprengt worden war.

Nach Angaben des Wall Street Journal (WSJ) behaupteten nicht namentlich genannte Diplomaten, die mit den Aktivitäten Teherans vertraut sind, dass die Anlage in Karaj im Norden des Irans im August wieder in Betrieb genommen wurde und der Betrieb seither hochgefahren wurde.

Die Quellen äußerten die Befürchtung, dass der Iran fortgeschrittene Zentrifugen an nicht deklarierte Standorte verlegen könnte, um dem Bau einer Atomwaffe näher zu kommen. Ein Diplomat sagte, dass seit der Wiedereröffnung der Anlage genügend Teile für 170 Zentrifugen hergestellt worden seien.

Zentrifugen werden zur Anreicherung von Uran u.a. mit dem Ziel der Herstellung von Atomwaffen eingesetzt.

Seit der Wiederaufnahme der Produktion hat der Iran den Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) den Zugang zu der Anlage verweigert, berichtet das WSJ. Im September räumte der Iran ein, dass er die von Atominspektoren installierten Überwachungskameras entfernt hat.

Obwohl es Berichten zufolge keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass der Iran plant, die Zentrifugenteile für ein Waffenprogramm zu nutzen, meinte ein befreundeter Diplomat, dass „mit der zunehmenden Zahl der nicht überwachten Zentrifugen die Wahrscheinlichkeit für solch ein Szenario steigt.“

Im Juli beschuldigte der Iran Israel, im Juni 2021 einen Sabotageangriff auf die Anlage verübt zu haben. Laut WSJ erklärte die Iranische Atombehörde (IAEA), dass bei der Explosion eine ihrer Kameras zerstört und eine weitere schwer beschädigt wurde.

Der Leiter der IAEO sagte vergangenen Monat, dass ihr Überwachungsprogramm in der Anlage „nicht mehr intakt“ sei.

(Aus dem Artikel Report: Iran resumes production at nuclear site, der bei i24News erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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