Immer häufiger kommt es im Irak zu Anschlägen als Reaktion auf die Resultate der vergangenen Parlamentswahl.
Am frühen Freitagmorgen wurde eine Serie von Raketen auf den internationalen Flughafen von Bagdad abgefeuert, auf dem sich auch die »Victoria«-Basis der US-Streitkräfte befindet. Eine Quelle aus Sicherheitskreisen bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass sechs Raketen den Flughafen getroffen hätten, wobei ein Zivilflugzeug beschädigt worden sei.
Der Angriff erfolgte nur kurz nachdem eine weitere Attacke am Dienstagabend das Haus des irakischen Parlamentssprechers Mohammed al-Halbousi getroffen hatte. Seit den Anfang Januar begonnenden Sitzungen des neugewählten Parlaments kam es zu einer Reihe solcher Angriffe auf politische Würdenträger und Parteien.
Kurz nach dem Angriff auf den Flughafen erklärte die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen im Irak (UNAMI), die Attacken auf Büros politischer Parteien, Wohnorte von Politikern und Geschäftszentren seien ein Grund für ernsthafte Besorgnis. In ihrem Statement erklärte die UNO-Organisation, die Angriffe drohten, den Irak weiter in der Instabilität zu stürzen:
»Diese verabscheuungswürdigen Attacken hatten Verletzte und Sachschaden zum Resultat und schädigen friedliche Zivilisten, deren einziger Wunsch darin besteht, ihr tägliches Leben ohne Angst vor Angriffen oder gar dem Tod zu leben.«
UNAMI hielt fest, die Angreifer und »zerstörerischen Gruppen« würden weiterhin Straffreiheit genießen, während ihre rücksichtslosen Taten das Land destabilisierten und »verheerende Konsequenzen« mit sich brächten. Bloße Verurteilung der Angriffe sei zu wenig, hielt das Statement fest und betonte die Notwendigkeit, deren Hintermänner öffentlich zu machen und gerichtlich zu belangen.
»Einmal mehr sind alle Akteure gefragt, sich Zurückhaltung aufzuerlegen und nicht in die Falle der Angreifer zu tappen und in dieser kritischen und heiklen Phase des Übergangs weiteres Chaos zu erzeugen.«
Als Angreifer und deren Hintermänner werden pro-iranische Gruppen und Milizen vermutet, die das Ergebnis der Parlamentswahlen vom 10. Oktober letzten Jahres und die daraus resultierenden Mehrheitsverhältnisse im irakischen Abgeordnetenhaus nicht anerkennen wollen.