Abbas‘ Autonomiebehörde will die Corona-Hilfslieferung der Vereinigten Arabischen Emirate nicht annehmen, weil sie über Israel geliefert werden soll.
Jacob Magid / Aaron Boxerman, Times of Israel
Vierzehn Tonnen medizinischer Hilfsgüter, die für die Palästinenser zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie bestimmt waren, befanden sich am Dienstagabend – eine Woche nach ihrer Ankunft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) – immer noch auf dem Flughafen Ben Gurion, während UNO-Beamte nach einem Weg suchten, die Hilfsgüter zu verteilen, von denen die Palästinensische Autonomiebehörde erklärt hatte, sie nicht annehmen zu wollen.
Die Hilfe kam am vergangenen Dienstag mit dem allerersten Direktflug von den Vereinigten Arabischen Emiraten in Israel an. Die Landung wurde vom israelischen Außenministerium begrüßt, das Reporter im Voraus über die historische Route, auf der die Hilfsgüter ankommen würden, informiert hatte. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) erklärte jedoch, dass die VAE die Angelegenheit nicht mit ihr koordiniert hätte, weswegen sie die Hilfe nicht annehmen könne, die als ein Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Golfstaaten angesehen wurde.
Die Hilfsgüter – zu denen zehn Beatmungsgeräte, PSA (persönliche Schutzausrüstung), Lithiumbatterien zum Aufladen von Krankenhausausrüstung und Desinfektionsmaterialien gehören – befänden sich noch in der Zollabfertigung des Flughafens in Tel Aviv und sollen in eine Lagereinrichtung in Ashdod gebracht werden, erklärte ein UN-Beamter am Dienstagabend gegenüber der Times of Israel. Der Beamte bezog den einwöchigen Stillstand nicht an die von der PA angekündigte Ablehnung der Lieferung. Er sagte, dass der Frachtflug der VAE nicht der einzige war, der in Ben Gurion angekommen sei, und dass die Zoll- und Sicherheitskontrollen eben Zeit benötigten. (…)
Trotz der öffentlichen Ablehnungen seitens der PA – unter anderem von Premierminister Mohammad Shtayyeh und Gesundheitsministerin Mai al-Kaila – deutete der UNO-Beamte an, dass es weitere Anstrengungen gäbe, einen Teil der Hilfe doch noch ins Westjordanland zu transferieren. Er stellte jedoch klar, dass der Bedarf im Gaza-Streifen weitaus größer sei. Die UNO führte eine Bewertung der aktuellen medizinischen Lage in beiden Gebieten durch und entschied, dass etwa 65% der Hilfslieferungen der VAE in den von der Hamas regierten Gazastreifen gehen sollen, während der Rest in das Westjordanland gehen könnte, erklärte der Beamte.
UAE virus aid rejected by Palestinians still at Israel’s airport; UN rethinking
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— Nickolay E. MLADENOV (@nmladenov) May 24, 2020