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Hilfslieferungen: Die UNO gesteht ein, was sie selbst immer bestritten hat

Ein UNO-Hilftransport-LKW auf dem Weg in den Gazastreifen. (© imago images/Anadolu Agency)
Ein UNO-Hilftransport-LKW auf dem Weg in den Gazastreifen. (© imago images/Anadolu Agency)

Rund neunzig Prozent der UNO-Hilfstransporte werden im Gazastreifen vor Erreichen ihres Zielorts abgefangen.

Die Vereinten Nationen veröffentlichten am Dienstag Daten, aus denen hervorgeht, dass 88,7 Prozent der Hilfsgütertransporte, welche die internationale Organisation in den letzten Monaten in den Gazastreifen gebracht hat, vor Erreichen ihres Zielortes abgefangen wurden.

Nach Angaben der UNO wurden zwischen dem 19. Mai und dem 5. August insgesamt 2.604 Lastwagen, die aus Israel in den Gazastreifen einfuhren, registriert, von denen 2.309 während der Durchfahrt im Gazastreifen »friedlich« von arabischen Mobs oder gewaltsam von bewaffneten Terroristen abgefangen wurden.

Die Zahlen des Büros der Vereinten Nationen für Projektdienste zeigen, dass die Menge der beschlagnahmten oder gestohlenen humanitären Hilfsgüter in den letzten zwei Monaten noch weiter gestiegen ist: Im Juni wurden 90,7 Prozent der Lastwagen abgefangen, im Juli sogar 94 Prozent.

Die Daten der UN scheinen im Widerspruch zu den Aussagen ihres eigenen Untergeneralsekretärs für humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Nothilfe Tom Fletcher zu stehen, der am 29. Juli in der YouTube-Talkshow »Piers Morgan Uncensored« erklärte, dass »der überwiegende Großteil der Hilfsgüter, die wir erhalten, auch bei der Zivilbevölkerung ankommt«.

Millionen an Mahlzeiten

Israel und die Vereinigten Staaten haben im Mai eine neue Organisation, die Gaza Humanitarian Foundation, gegründet, um die Lieferungen von Nahrungsmitteln so zu organisieren, dass sie direkt die palästinensische Zivilbevölkerung erreichen und die Vereinten Nationen und die Hamas umgehen.

Die Organisation gab am Freitag bekannt, seit Aufnahme ihrer Tätigkeit vor etwa zwei Monaten einen Meilenstein von insgesamt einhundert Millionen Mahlzeiten erreicht zu haben, die an palästinensische Nichtkombattanten im Gazastreifen ausgegeben wurden.

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) kündigten am 27. Juli mehrere humanitäre Maßnahmen an, um »die falsche Behauptung einer absichtlichen Aushungerung« in dem Küstenstreifen zu widerlegen, darunter »taktische Pausen« im Krieg gegen die Hamas.

Die IDF betonten zwar, dass die »Kampfhandlungen« im gesamten Gazastreifen nicht eingestellt worden seien, kündigten jedoch eine Unterbrechung der Militäraktionen zwischen zehn und zwanzig Uhr in Al-Mawasi, Deir al-Balah und Gaza-Stadt an.

Es wurden humanitäre Korridore eingerichtet, um die Bewegung von Hilfskonvois, darunter auch solche der Vereinten Nationen, die Lebensmittel an die palästinensische Bevölkerung liefern, zu ermöglichen. Die sicheren Routen bleiben von sechs bis 23 Uhr dauerhaft bestehen.

Die IDF erklärten ihre Bereitschaft, den Umfang ihrer humanitären Hilfe »nach Bedarf« auszuweiten. In der vergangenen Woche gelangten mehr als 23.000 Tonnen Hilfsgüter in die Küstenenklave, wobei 1.200 Lastwagen von den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen erfolgreich zusammengestellt werden konnten.

(Der Bericht ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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