Fast drei Viertel der Israelis sind der Meinung, dass die militärische Reaktion im Gazastreifen angemessen war und Israel seine militärischen Ziele erreichen wird.
Die meisten Israelis sind der Meinung, dass die Militäroperationen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) gegen die Hamas im Gazastreifen angemessen waren, obwohl jüdische und arabische Israelis unterschiedlicher Meinung über den Verlauf des Krieges sind, so eine neue Umfrage des Pew Research Centers. Für 39 Prozent sind sie »mehr oder weniger richtig«; für 34 Prozent sind die IDF nicht weit genug gegangen. Etwa ein Fünftel (19 Prozent) ist der Ansicht, dass Israel zu weit gegangen sei. Etwa zwei Drittel der Befragten glauben, dass Israel seine militärischen Ziele gegen die Terrororganisation Hamas entweder »wahrscheinlich« (27 Prozent) oder »sicher« (40 Prozent) erreichen wird. Etwa 13 Prozent glauben, dass Israel »wahrscheinlich scheitern« wird; und sechs Prozent sind überzeugt, Israel werde »auf jeden Fall scheitern«.
Pew befragte in einer auf Hebräisch und Arabisch durchgeführten Umfrage zwischen dem 3. März und dem 4. April 1.001 israelische Erwachsene, und zwar sowohl Juden als auch Araber. Die Umfrage war durchgeführt worden, »bevor US-Präsident Joe Biden nach einem israelischen Luftangriff, bei dem sieben Mitarbeiter der World Central Kitchen ums Leben kamen, eine härtere Haltung gegenüber Israel einnahm«, wie Pew festhielt. »Und sie erfolgte vor Bidens Erklärung, dass die USA im Fall einer Invasion in Rafah keine Angriffswaffen an Israel liefern würden, sowie vor den darauffolgenden israelischen Angriffen in Rafah.«
Unterschiede innerhalb der Bevölkerung
Die Israelis reagierten unterschiedlich auf Bidens Ansatz für den Krieg und die Rolle, welche die Vereinigten Staaten darin spielen. Während die meisten Israelis der Ansicht sind, dass Washington entweder eine »große« (72 Prozent) oder doch zumindest eine »kleine (16 Prozent) diplomatische Rolle bei der Beendigung des Kriegs spielen sollte, befürworten nur 46 Prozent der israelischen Juden und zwölf Prozent der israelischen Araber Bidens Vorgehen in dem Konflikt. Mehr als neun von zehn (91 Prozent) jüdischen Israelis haben eine positive Meinung von den USA, verglichen mit 29 Prozent der arabischen Israelis.
Israelische Juden und Araber sind auch unterschiedlicher Meinung über die Durchführung des Kriegs gegen die Hamas: Für 74 Prozent der arabischen Israelis ist Jerusalem zu weit gegangen, gegenüber vier Prozent der jüdischen Israelis. 76 Prozent der israelischen Juden glauben, Israel werde seine militärischen Ziele, während nur 38 Prozent der israelischen Araber dieser Ansicht sind.
Insgesamt sehen 58 Prozent der befragten Israelis Premierminister Benjamin Netanjahu »eher negativ«, 41 Prozent »eher positiv«, wobei 39 Prozent eine »sehr negative« und 20 Prozent eine »sehr positive Meinung« haben. Etwa 51 Prozent der jüdsichen Israelis haben zumindest eine einigermaßen positive Meinung von Netanjahu, verglichen mit sieben Prozent der arabischen Israelis. »Der Anteil der Israelis, die Netanjahu eher oder sehr ablehnend gegenüberstehen, ist so hoch wie noch nie, seit das Zentrum diese Frage im Jahr 2013 zum ersten Mal gestellt hat«, so Pew.
Die meisten Israelis (57 Prozent) vertrauen darauf, dass US-Präsident Biden in Bezug auf das Weltgeschehen das Richtige tun wird, während 42 Prozent gegenteiliger Meinung sind. Das ist ein Rückgang gegenüber jenen 68 Prozent, die bei der Umfrage im vergangenen Jahr darauf vertrauten, dass Biden das Richtige tun werde. Mehr als zwei Drittel (66 Prozent) der israelischen Juden waren zumindest »etwas zuversichtlich«, dass Biden das Richtige tun würde, während 77 Prozent der israelischen Araber »nicht allzu sehr« oder »überhaupt nicht« darauf vertrauen.
