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Neue Umfrage: Hamas liegt unter Palästinensern klar vorne

Hamas-Mann Khaled Mashal (re.), hier zusammen mit dem türkischen Ausßenminister Hakan Fidan, hätte bei einer Präsidentschaftswahl unter den Palästinensern die besten Karten. (© imago images/Anadolu Agency)
Hamas-Mann Khaled Mashal (re.), hier zusammen mit dem türkischen Ausßenminister Hakan Fidan, hätte bei einer Präsidentschaftswahl unter den Palästinensern die besten Karten. (© imago images/Anadolu Agency)

Auch nach zwei Jahren Krieg unterstützt eine Mehrheit der Palästinenser die Hamas und befürwortet das Massaker vom 7. Oktober 2023.

Akiva von Koningsveld

Mehr als die Hälfte der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland glauben laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage weiterhin, dass die Entscheidung der Hamas, das Massaker vom 7. Oktober 2023 zu starten, »richtig« war. Das in Ramallah ansässige Palestinian Center for Policy and Survey Research befragte zwischen dem 22. und dem 25. Oktober 1.200 Palästinenser, nachdem die von den USA vermittelte Waffenruhe den zweijährigen Krieg im Gazastreifen beendet hatte. (Die Fehlerquote lag laut Angaben der NGO bei +/- 3,5 Prozentpunkten.)

Die Unterstützung im Westjordanland für das tödlichste Massaker an Juden an einem einzigen Tag seit dem Holocaust blieb mit 59 Prozent unverändert seit einer Umfrage im Mai, während die Zustimmung im Gazastreifen um sieben Punkte auf 44 Prozent stieg. Auf die Frage nach dem wirksamsten Mittel, um die »Besatzung« zu beenden und die Staatsgründung zu erreichen, entschieden sich 41 Prozent für »bewaffneten Kampf« – ein Euphemismus für Terrorismus.

Eine Mehrheit der Befragten (62 Prozent) gab an, die Zustimmung der Hamas zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen, wobei die Zustimmung im Westjordanland (65 Prozent) größer war als im Gazastreifen (56 Prozent). 69 Prozent der Befragten waren besonders zufrieden mit der Freilassung der Hamas-Terroristen aus israelischen Gefängnissen im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens, darunter 250, die wegen tödlicher Anschläge zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.

Die Forderung, dass die Hamas im Rahmen von Donald Trumps Plan zur dauerhaften Beendigung des Kriegs ihre Waffen abgeben solle, wird laut der PCPSR-Umfrage von einem Großteil der Palästinenser (69 Prozent) abgelehnt. Darüber hinaus sprachen sich 53 Prozent gegen Washingtons Plan aus, die Küstenenklave nach dem Krieg von einem technokratischen palästinensischen Komitee führen zu lassen.

Klare Mehrheiten

Im Fall von Wahlen sollte die Hamas nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung (63 Prozent) nicht dazu gezwungen werden, alle Verpflichtungen der Palästinensischen Befreiungsorganisation zu übernehmen, einschließlich der Anerkennung Israels, wie der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, es gefordert hat.

In einer Stichwahl um das Amt des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde würde Abbas 27 Prozent der Stimmen erhalten, während der im Ausland lebende Hamas-Führer Khaled Mashal mit 63 Prozent der Stimmen gewinnen würde, so die Umfrage. 39 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass Marwan Barghouti, ein verurteilter Terrorist und Mörder, die Nachfolge von Abbas als Führer der Palästinensischen Autonomiebehörde antreten soll.

Würden Parlamentswahlen unter Beteiligung all jener Fraktionen stattfinden, die an den letzten Wahlen im Jahr 2006 teilgenommen haben, würden 44 Prozent der Wähler ihre Stimme für die Hamas abgeben und nur 30 Prozent für Abbas’ Fatah. 41 Prozent glauben, dass die Hamas »am meisten verdient, das palästinensische Volk heute zu vertreten und zu führen« (im Mai waren es 40 Prozent), wobei die Zufriedenheit der Befragten mit der im Gazastreifen ansässigen Terrororganisation um drei Prozentpunkte auf 60 Prozent gestiegen ist.

Die höchste Zufriedenheitsrate der Palästinenser für regionale und arabische Akteure (74 Prozent) erhielt die vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen im Jemen, die in den letzten Monaten ununterbrochen ballistische Raketen- und Drohnenangriffe auf den jüdischen Staat unternommen hatten, gefolgt von Katar (52 Prozent) und der Hisbollah (50 Prozent).

Im Juni 2024 hatte die Zufriedenheit der Palästinenser mit der Leistung der Hamas im Krieg gegen Israel ihren höchsten Stand seit den Angriffen vom 7. Oktober 2023 erreicht. Auf die Frage des PCPSR, die Leistung verschiedener Akteure während des Kriegs zu bewerten, lag die Hamas mit 75 Prozent an der Spitze.

(Der Bericht ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlich worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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