mit wachsender Verwunderung habe ich das Gespräch mit Ihrem Korrespondenten Mathias Werth über die gestrige Konferenz über den israelisch-palästinensischen Konflikt verfolgt. Zuerst meinte Werth, dass alle in Paris versammelten Nationen die „Zweistaatenlösung für den Nahen Osten“ forderten. Wirklich, zwei Staaten für „den“ Nahen Osten? Oder kann es sein, dass Werth den palästinensisch-israelischen Konflikt mit dem Nahen Osten schlechthin verwechselte? Und gleich im Anschluss daran behauptete er, der designierte amerikanische Präsident Trump habe „angedeutet“, dass er „möglicherweise sogar die US-Regierung nach Jerusalem verlegen würde“. Bei allem Verständnis für Versprecher, die jedem passieren können, würde mich doch interessieren, wie dieser spezielle zustande gekommen ist. Fehlleistungen geschehen Freud zufolge ja nicht zufällig, sondern bringen unbewusste Gedanken zum Ausdruck. Welche Vorstellung mag es sein, die ihn dazu brachte, nicht etwa vom möglichen Umzug der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu sprechen, sondern gleich von der Verlegung „der US-Regierung“ nach Israel?
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank