„Menschenrechtsorganisationen und Exiliraner weltweit schlagen Alarm, denn die Zahl der Hinrichtungen im Iran hat in den vergangenen Wochen dramatisch zugenommen. Allein im Monat Juli sind laut HUMAN RIGHTS MONITOR und anderen Beobachtern mehr als 100 zu Tode Verurteilte – offenbar durch den Strick – hingerichtet worden. In der offiziellen iranischen Presse sei nur über sieben Exekutionen berichtet worden. In diesem Jahr wurden die Vollstreckungen der Todesurteile während des Ramadan nur kurz unterbrochen. Sofort nach dem Ende des Fastenmonats seien die Exekutionen wieder aufgenommen worden.
Es wurden auch wegen Drogendelikten Verurteilte exekutiert – dabei wird im Iran gerade ein Gesetz beraten, das vorsieht, Drogenkonsumenten und Dealer zumindest teilweise statt der Todesstrafe zu Haftstrafen zu verurteilen. Menschenrechtsaktivisten beklagen aber, selbst die neue Gesetzesvorlage gehe nicht weit genug, denn die ursprüngliche Fassung wurde immer wieder verändert, sodass in der derzeit debattierten Version die Todesstrafe für Drogendelikte wieder vorkommt. Die iranischen Behörden haben gerade einen Bericht vorgelegt, demzufolge es drei Millionen Drogenabhängige im Land gibt. Zur Zeit sitzen offiziellen Zahlen zufolge 5.000 wegen Drogendelikten zum Tode Verurteilte in Gefängnissen ein. 90% dieser Verurteilten sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die meisten gehörten ärmeren Bevölkerungsgruppen an.“ (Bericht auf Euronews: „Todesstrafe im Iran immer schlimmer: Mehr als 100 Exekutionen in einem Monat“)