Ein amerikanisch-libanesischer Mann gab jahrelang private Daten von Kritikern des Regimes an das Königreich Saudi-Arabien weiter.
Wie das US-Justizministerium in einer Pressemitteilung bekanntgab, wurde am Dienstag ein ehemaliger Mitarbeiter der Social-Media-Plattform Twitter von einem Gericht in Nordkalifornien unter anderem wegen Verschwörung, internationaler Geldwäsche und Dokumentenfälschung verurteilt.
Nach einem zweiwöchigen Prozess wurde als erwiesen angesehen, dass der 44-jährige amerikanisch-libanesische Doppelstaatsbürger Ahmad Abouammo private Informationen von Twitter-Usern an einen Mitarbeiter des Königreichs Saudi-Arabien und der saudischen Königsfamilie weitergegeben hat. »Abouammo hat im Geheimen als Agent einer ausländischen Regierung gehandelt, die gegen Andersdenkende vorgeht«, so ein Vertreter des Justizministeriums.
Für die illegale Weitergabe der Daten bekannter Kritiker des saudischen Regimes nahm Abuammo ab 2014 Geschenke sowie Geldzahlungen im Wert von mehreren hunderttausend Dollar an. Für die Abwicklung der Zahlungen richtete er im Jahr darauf im Libanon auf den Namen seines Vaters ein Konto ein; das Geld überwies er mithilfe gefälschter Rechnungen in kleinen Tranchen in die USA. Damit beging er das Delikt der Geldwäsche. Nach seinem Ausscheiden bei Twitter im Mai 2021 erhielt Abouammo von seinem Kontakt in Saudi-Arabien eine letzte Zahlung in der Höhe von 100.000 Dollar.
Dem Verurteilten drohen eine langjährige Haft- sowie empfindliche Geldstrafen. Ein Termin für die Bekanntgabe des Strafausmaßes ist noch nicht festgesetzt worden.