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Türkische Einrichtungen im Irak unter Beschuss

PKK-Friedhof im Nordirak. Die Türkei wirft dem Irak vor, nicht gegen die PKK vorzugehen. (© imago images/ZUMA Wire)
PKK-Friedhof im Nordirak. Die Türkei wirft dem Irak vor, nicht gegen die PKK vorzugehen. (© imago images/ZUMA Wire)

Die Türkei intensiviert seit Wochen ihre Angriffe gegen die PKK in Irakisch-Kurdistan. Als Reaktion darauf gerieten jetzt türkische Einrichtungen ins Visier.

Es ist noch kaum eine Woche her, dass die türkische Armee mehrere Angriffe in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak unternahm, um Stützpunkte und Verstecke der (in der Türkei als Terrororganisation verbotenen) Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu zerstören. Tatsächlich getroffen wurden in der Stadt Zahko aber vor allem Zivilisten: Bei Artilleriebeschuss wurden neun Menschen getötet und über zwanzig schwer verletzt. Viele von ihnen waren irakische Touristen, die in dieser kühlen Bergregion ihren Sommerurlaub verbringen wollten.

Nicht nur der Irak protestierte auf das Schärfste gegen die türkische Aggression, auch verschiedene internationale Regierungs- und UN-Vertreter kritisierten die türkischen Angriffe. Bei den Vereinten Nationen in New York prangerte der Irak die »schockierende Missachtung des Lebens von Zivilisten« an und forderte den Sicherheitsrat auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die türkische Armee aus dem Nordirak zu vertreiben und die ständigen Verletzungen der Souveränität des Iraks zu beenden.

Die Türkei weist alle Vorwürfe bezüglich des Angriffs in Zahko zurück und macht dafür »Terroristen« verantwortlich, welche die türkisch-irakischen Beziehungen schädigen wollten. Sie fordert im Gegenzug ein energischeres Vorgehen des Iraks gegen die PKK.

Gegenschläge

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erfolgte, offenbar als Reaktion auf die jüngsten türkischen Aktionen, ein Angriff auf das türkische Generalkonsulat in Mossul. Bei dem Beschuss, zu dem sich bisher noch niemand bekannt hat, kam es zu Sachschäden, Menschen wurden nicht verletzt. Laut den irakischen Sicherheitsbehörden fand zeitgleich auch ein Raketenangriff auf eine im Nordirak liegende türkische Militärbasis statt.

Als sofortige Reaktion forderte das türkische Außenministerium den Irak auf, für einen besseren Schutz ausländischer Vertretungen zu sorgen. Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sprach von einer Provokation durch Terrororganisationen, die nur möglich gewesen sei, weil die irakische Regierung im Antiterrorkampf nicht effektiv genug vorgehe. »Die Beseitigung dieser terroristischen Präsenz [der PKK] liegt in ihrer Verantwortung.« Wenn der Irak dazu nicht in der Lage sei, werde die Türkei das selbst unternehmen, sagte der Außenminister und begründete damit implizit die Anwesenheit türkischer Truppen im Irak.

In New York meinte der türkische UN-Botschafter Öncü Keçeli, die Souveränität und territoriale Integrität des Iraks werde nicht nur von der Türkei, sondern von den Terrororganisationen verletzt, die im Nordirak weite Landstriche unter ihrer Kontrolle hätten.

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